Energiewende Heilbronn Blog

Die Kategorie "Atommüll & Castor" enthält 38 Artikel.

Atommüll-Debatte

erstellt am: 10.10.2012 • von: Daniel • Kategorie(n): Anti-Atom, Atommüll & Castor, Politik

Bei unserem Energiewende-Treffen wollen wir diesmal unter Anderem auch über die aktuelle Endlager-Debatte diskutieren – hier als Diskussions-Input ein „Zwiegespräch“ mit verschiedenen Standpunkten dazu:

[Standpunkt:] Seit ein paar Monaten spielen auf Bundes- und Landesebene einige Leute ein Spiel, das ich äußerst gefährlich finde, es heißt „Endlagersuche„.
Das sind einerseits Merkel und Altmaier, andererseits Trittin, Kretschmann, Untersteller und Gabriel. Einmal haben es auch drei davon alleine in kleiner Runde gespielt: Altmaier, Gabriel und Trittin.
ich bin überzeugt,
– dass ein „Endlager“ eine (gefährliche) Fiktion ist. Es kann nur eine möglichst risikoarme Aufbewahrung geben

[Kommentar:] Zustimmung

[Standpunkt:] – dass es sich möglicherweise als fataler Irrtum herausstellen wird, den Atommüll nicht rückholbar unterirdisch vergraben zu wollen

[Kommentar:] Möglicherweise. Gegen die rückholbare oberirdische oder oberflächennahe Lagerung spricht allerdings, dass die Entwicklung einer „Entschärfung“ des Atommülls – von CDU-nahen Juristen und Betriebswirtschaftlern fortschrittsoptimistisch gelegentlich angekündigt – aus physikalischen Gründen äußerst unwahrscheinlich ist und dass wir damit rechnen müssen, dass zukünftige Kulturen Warnhinweise und Gebrauchsanleitungen nicht mehr verstehen werden – bis heute ist die kretische Schrift von vor weniger als 4000 Jahren nicht entschlüsselt. (mehr …)


Rostfraß am Atomfass

erstellt am: 17.03.2012 • von: Franz • Kategorie(n): Anti-Atom, Atommüll & Castor, GKN Neckar­westheim, KKP Philippsburg

Ein altes Spiel: fliegt nach langem Vertuschen in einem deutschen AKW eine Sauerei auf, dann lässt sich bald ähnliches auch in mindestens einem anderen AKW finden. Im Fall des angerosteten Fasses Atommüll in Neckarwestheim stellt sich allerdings die Frage, ob man sich vor allem wegen dieses einen Fasses Sorgen machen muss oder erst recht wegen der anderen 6999 Atommüllfässer allein in Neckarwestheim und Philippsburg. Vermutlich sind die 450 t leicht radioaktiver, aber „freigemessener“ Sondermüll, dessen Einlagerung im Bergwerk unter Heilbronn wir durch unserer Recherchen stoppen konnten, auch in diesen Fässern in Philippsburg enthalten.

Mit exklusiven Fotos aus eigener Herstellung präsentieren wir das Rostfass, welches offenbar mit weiteren Fässern auf einem Wander-Rastplatz am AKW abgestellt war:

 

Dabei ist doch lange bekannt:

„Wer rastet, der rostet!“

 

 

 

 

Liebe EnBW: So geht es nicht! Wir fordern mehr Ordnung beim Müll, korrekte Mülltrennung, und überhaupt, dass die Atommüllfässer künftig regelmäßig geputzt werden, jawohl.
Wir stehen gerne mit Rat zur Seite. Und so muss im Ländle ein sauberes Zwischenlager für alle Sorten von Müll aussehen:

 

 

 

 

Ja, EnBW, von uns kannst Du etwas lernen!


Der mangelhafte Beton im Castorlager – Antwort des Umweltministeriums

erstellt am: 06.03.2012 • von: Franz • Kategorie(n): Anti-Atom, Atommüll & Castor, GKN Neckar­westheim

Nach jahrelanger Intransparenz bezüglich des mangelhaften Betons im Neckarwestheimer Castor-Tunnellagers liefert eine Antwort des baden-württembergischen Umweltministeriums auf unsere Nachfrage endlich einige Informationen. Leider ist das Materialgutachten, welches die Mängel des Betons belegte, noch immer unter Verschluss.

Im Folgenden der Antworttext des Ministeriums, vom 21.2.2012:

„Sehr geehrter Herr, in Ihrer E-Mail vom 16. Januar 2012 an Herrn Minister Untersteller und die Abteilung Kernenergieüberwachung, Strahlenschutz des Minsteriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft (UM) sprechen Sie das Thema Betonqualität im Zwischenlager am Standort Neckarwestheim an. Herr Minister Untersteller hat mich gebeten, Ihnen zu antworten.

Bei staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen im Jahr 2008 wurden gutachterliche Untersuchungen zur Betonqualität des Zwischenlagers durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass beim Bau des Zwischenlagers für einige Bauteile aufgrund eines Versehens eine Betonsorte mit geringfügig zu niedrigem Zementgehalt (250 bzw. 260 kg/m³ statt 270 kg/m³) verwendet worden war. (mehr …)


Schweizer recherchieren zu Sondermüll im Salzbergwerk Heilbronn: Wassereinbrüche möglich und zu billig? Sofortiger Exportstopp?

erstellt am: 05.03.2012 • von: Daniel • Kategorie(n): Atommüll & Castor, Presse

Im Januar haben wir unsere Recherchen zur Einlagerung von Müll aus Atomanlagen im Salzbergwerk Heilbronn veröffentlicht.

Das schweizer Magazin „Beobachter Natur“ berichtet heute über die Einlagerung von 400.000 t hochgiftiger Filterstäube aus schweizer Müllverbrennungsanlagen unter Heilbronn. Es geht um niedrige Preise der Heilbronner Untertagedeponie für die Einlagerung wodurch ein Recycling unwirtschaftlich wird. Aber auch um neue Messergebnisse die die Stabilität des Bergwerks in Frage stellen und so Wassereinbrüche möglich erscheinen lassen. Angestoßen durch die Recherchen des Magazins will das schweizer Bundesamt für Umwelt die Bewilligung von Sonderabfallexporten nach Heilbronn überprüfen: „Ein sofortiger Exportstopp ist denkbar“. Und neue Fragen werden aufgeworfen: „Haben die deutschen Behörden bei der Bewilligung der Heilbronner Untertagedeponie geschlampt?“

Aus den Augen, aus dem Sinn

20’000 Tonnen Sondermüll exportiert die Schweiz jährlich in eine umstrittene Deponie im deutschen Heilbronn. Nun kommen plötzlich Bedenken zur Sicherheit der Anlage auf.

Artikel auf beobachter.ch/natur lesen


Atomregion Heilbronn – auch unter Tage

erstellt am: 26.01.2012 • von: Franz • Kategorie(n): Anti-Atom, Atommüll & Castor, Lokalpolitik

Löcher stopfen mit radioaktivem Müll
Manuskript für die Pressekonferenz über den radioaktiven Müll in den Salzbergwerken Heilbronn und Bad-Friedrichshall-Kochendorf, 26.1.2012:

„Atomkraft ist ein Verbrechen an der Menschheit. Und wir sitzen in Heilbronn in einem der Brennpunkte.
Ich frage mich, warum muss man den Menschen hier, zusätzlich zu den vier dramatischen Atomgefahren in unmittelbarer Nähe, ohne Not und ohne ehrliche Diskussion eine 5. Atomgefahr hinzufügen? Ich persönlich sehe da auch eine Kontinuität zur traurigen Geschichte als Atombombenstandort.

Die Lagerung von riesigen Mengen radioaktiven Materials 200 m unter Heilbronn und Kochendorf ist vermutlich das kleinste unserer atomaren Probleme hier, aber möglicherweise das am Weitesten in die Zukunft reichende. Heilbronn ist nicht Gorleben oder Morsleben, ist nicht Asse oder Schacht Konrad. Aber beim Verharmlosen, Vertuschen und Beschimpfen der kritischen Öffentlichkeit, da gibt es durchaus Parallelen. (mehr …)


Gefährlich schlechter Beton im Atommüll-Lager Neckarwestheim

erstellt am: • von: Franz • Kategorie(n): Anti-Atom, Atommüll & Castor, GKN Neckar­westheim

E-Mail ans Umweltministerium
E-Mail von 16.1.2012:

„An das Umweltministerium Baden-Württemberg
Herrn Minister Untersteller und Abt. 3 Kernenergieüberwachung, Strahlenschutz

Sehr geehrter Herr Minister, sehr geehrte Damen und Herren,

der Presse (s.u.) entnehme ich, das baden-württembergische Umweltministerium bescheinige dem Zwischenlager in Neckarwestheim eine „sicherheitstechnisch sehr gute Ausstattung“, weil es unterirdisch angelegt ist.

Offensichtlich ist in Vergessenheit geraten, dass beim Bau des Lagers anderer, und zwar schlechterer, Beton verwendet wurde als laut Genehmigung notwendig gewesen wäre.
Ein Materialprüfer Harald Müller prüfte 2009 die Vorwürfe im Auftrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart und stellte fest, dass die Betonqualität unzureichend sei, mit der Folge, dass der Stahl im Beton vor Ablauf der genehmigten 40 Jahre korrodieren könne, was eine Gefährdung der Standfestigkeit bedeute. Leider wurde das Gutachten nie veröffentlicht, sondern nur in Kernaussagen in der Presse erwähnt, da die Staatsanwaltschaft eine Veröffentlichung absurderweise mit Verweis auf Betriebsgeheimnisse des Lieferanten des fehlerhaften Betons ablehnte. (mehr …)


Atomkraftgegner kritiseren Endlager-Gesetzentwurf

erstellt am: 24.01.2012 • von: Daniel • Kategorie(n): Anti-Atom, Atommüll & Castor, Politik

Pressemitteilung von .ausgestrahlt

„Mit diesem Gesetzentwurf ist kein Atommüll-Konsens möglich“

Atomkraftgegner bieten Unterstützung an, entweder der Regierung oder der Bevölkerung in möglichen Standortregionen.

Zum Gesetzentwurf für ein „Standortauswahlgesetz“ für Atommüll-Endlager erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„Was die Bundesregierung da vorlegt, ist absolut enttäuschend. Damit wird es nicht gelingen, einen wirklichen gesellschaftlichen Konsens in der Atommüll-Frage herzustellen. Vorrausetzungen für einen solchen Konsens sind aus unserer Sicht vier Punkte: (mehr …)


Obrigheim-Rückbau: BürgerInnen fordern mehr Sicherheit und Öffentlichkeitsbeteiligung!

erstellt am: 11.01.2012 • von: Daniel • Kategorie(n): Anti-Atom, Atommüll & Castor, KWO Obrigheim

Pressemitteilung des Aktionsbündnis Atommüll-Lager Obrigheim vom 04.01.2012

Am 24. Oktober 2011 wurde vom baden-württembergischen Umweltministerium die zweite von gegenwärtig insgesamt vier geplanten Genehmigungen zu Stilllegung und Abbau (SAG) des Atomkraftwerks Obrigheim (KWO) erteilt. Der sofortige Vollzug wurde angeordnet. Vier Klägerinnen und Kläger aus der unmittelbaren Umgebung des AKW haben mit Unterstützung des Aktions-bündnisses Atommüll-Lager Obrigheim gegen diese Genehmigung Klage beim VGH Mannheim eingereicht. Wir kritisieren vor allem, dass

  • zur 2. Stilllegungs- und Abbaugenehmigung (SAG) trotz der offensichtlichen Mängel im ersten Genehmigungsverfahren keine erneute Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt wurde,
  • sich die Brennelemente in der Anlage befinden und, ohne konkrete Festlegungen zum weiteren Umgang mit ihnen, parallel der Abbau von wichtigen Systemen bzw. Komponenten erfolgen soll und
  • keine ausreichende Analyse von Stör- bzw. Unfällen durchgeführt wurde.

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Knast wegen Castor-Blockade 2008

erstellt am: 21.12.2011 • von: Franz • Kategorie(n): Aktionsbündnis Energie­wende Heilbronn, Anti-Atom, Atommüll & Castor

Vom 14.10. bis heute am 21.12.2011 war Franziska W. in Frankfurt im Knast. Sie hatte am 8.11.2008 zusammen mit mehreren anderen über 12 Stunden lang den Castor-Zug in Berg aufhalten können, um damit Widerstand gegen die brutalen Folgen der Atomkraft zu leisten. Dafür sollte sie eine Geldstrafe bezahlen, während die Verantwortlichen für den Atomwahnsinn weiterhin unbehelligt bleiben. Da Franziska diese absurde Strafe nicht akzeptierte, musste sie stattdessen in Haft.
Anti-Atom-Aktivistin im Gefängnis
Mitglieder des Aktionsbündnisses Energiewende Heilbronn schrieben ihr neulich einen Solidaritätsbrief: (mehr …)


Die Legende vom Salzstock – Ratlos in Gorleben: Wo ist der Castor wirklich? Die Geschichte einer Selbsttäuschung

erstellt am: 01.12.2011 • von: Daniel • Kategorie(n): Anti-Atom, Atommüll & Castor

Hätte mich der Teufel persönlich (er ist ein guter Mäeutiker) vor einem halben Jahr gefragt, was denn eigentlich Gorleben sei, hätte ich eine diffuse Antwort gegeben. Nun, Gorleben, hätte ich gesagt, das ist … irgendwo in Norddeutschland, hm … nach Gorleben kommen die Castor-Transporte aus La Hague. Dort gibt es ein Lager … ein Lager für Atommüll. Der Teufel, freundlich: Ein Lager? Was denn für ein Lager? Nun, hätte ich gesagt, es gibt da so einen Salzstock. Tief in der Erde. Sie wollen das Zeug verbuddeln. Der Teufel: Im Salzstock? Interessant. Ist das endgültig? Ich meine, haben sie das entschieden, steht das fest? Ich: Nun, es gibt Proteste. Menschen dort ketten sich vor den Zügen an. Sie wollen verhindern, dass der Castor ankommt. Der Teufel: Wo ankommt? Ich: Nun, im Lager natürlich! Der Teufel: Im Salzstock? Ich: Nun, ja, was soll die Frage?

Dieser Frage ist Andreas Maier in der Zeit vom 28.08.2008 nachgegangen. Wer dieser Tage die Nachrichten und Diskussionen mit offenem Ohr verfolgt hat, der weiß: Die richtige Antwort kennen die Wenigsten – sie wäre zu erschreckend!?

Hier den dreiseitigen Artikel auf zeit.de lesen


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