09-07-02 - Hst - Atomkraftgegner erwarten bis zu 2000 Demonstranten

Kundgebung am Samstag vor dem Kirchheimer Bahnhof und dem Kernkraftwerk

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Neckarwestheim Die Kernkraftgegner rüsten zur Großdemonstration an diesem Samstag gegen die Atomenergie. „Es wird die größte Kundgebung in Neckarwestheim seit den Zwischenlager-Protesten vor über fünf Jahren werden“, ist Wolfram Scheffbuch von der Dachorganisation des Bunds der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar (BBMN) überzeugt. Er rechnet mit 2000 Teilnehmern vor den Toren des Kernkraftwerks.

Bündnis Ein breites Bündnis aus Bürgerinitiativen, Umweltverbänden und Parteien fordert unter dem Motto „Atomkraftwerk Neckarwestheim I stilllegen – Laufzeit nicht verlängern – Atomausstieg jetzt und überall“ die Abschaltung von GKN I und ein Ende der Debatte über Laufzeitverlängerungen.

Die Demo beginnt am Samstag, 4. Juli, um 13.30 Uhr am Kirchheimer Bahnhof mit einer Auftaktkundgebung. Prominente Redner sind angekündigt, darunter der Grünen-Politiker Jürgen Trittin oder Hermann Scheer (SPD). Nach dem gemeinsamen Marsch zum Kernkraftwerk hält Ursula Sladek von den Elektrizitätswerken Schönau (EWS) gegen 15.30 Uhr dort das Hauptreferat.

Nach dem Atomausstiegsgesetz reicht die Reststrommenge von GKN I bis Anfang 2010. Danach soll der jetzt 33 Jahre alte Meiler vom Netz. Die EnBW drängt auf eine Laufzeitverlängerung. Eine CDU/FDP-Regierung könnte nach einem Wahlsieg den Ausstiegsbeschluss kippen. „Die Bundestagswahl hat eine richtungsweisende Entscheidung für die Atomkraft“, erklärt Tilo Berner, Pressesprecher der Landes-Grünen. Deshalb würde die Partei in Neckarwestheim mit viel Prominenz ein klares Signal setzen. „Wir rechnen mit zahlreichen Teilnehmern aus dem ganzen Land, um deutlich Flagge gegen die Dinosaurier-Technologie zu zeigen“, sagt Ulrich Schneider, Bundestagskandidat der Grünen im Kreis Heilbronn.

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Die Grünen mobilisieren, plakatieren, setzen Busse ein und rufen wie andere Organisationen in der Region zu Sternfahrten mit dem Fahrrad zum Protestmarsch auf. „Ich bin froh, dass es solch ein breites Bündnis gibt“, erklärt Organisator Scheffbuch aus Kirchheim. „Wir wollen vor der Sommerpause ein Zeichen setzen.“ Gemeinsam mit anderen Organisationen. Für Adolf Monninger vom Nabu-Kreisverband Heilbronn bietet der Atomausstieg die Chance, „die regenerativen Energien mit voller Kraft voranzubringen“. Auch Bund-Umweltreferent Franz Pöter will damit ein Signal für die Energiewende geben.

Peter Widenhorn, Pressesprecher der Polizeidirektion Ludwigsburg, erwartet 1500 bis 2000 Teilnehmer. „Wir rechnen mit einem friedlichen Verlauf.“ Für eine Stunde werde der Verkehr auf der Kreisstraße ab der Ottmarsheimer Höhe während des Marschs umgeleitet.

02.07.2009 - Heilbronner Stimme - Joachim Kinzinger - Region Heilbronn

 

GKN-Protest

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Einige Jahre ist es rund um das Kernkraftwerk Neckarwestheim ruhig geblieben. Nun soll ein Protestmarsch am Samstag rund 2000 Atomkraftgegner anlocken. Umweltschutzorganisationen und Grüne machen mobil und fahren Politprominenz auf. Weil sie wissen, dass eine schwarz-gelbe Bundesregierung auf einen Ausstieg vom Ausstieg abzielen wird. Dann könnte auch GKN I viel länger am Netz bleiben als es der Atomkonsens vorsah. Die Organisatoren erwarten Teilnehmer aus dem ganzen Land. Spannung bringt die Frage, wie stark die Region vertreten ist.

02.07.2009 - Heilbronner Stimme - Reto Bosch - Kreisrundschau