2009-11-28 | Energiewende Heilbronn: 100 Teilnehmer für Evakuierungs-Übung gesucht

Newsletter vom 28.11.2009 im Newsletter-Archiv des Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn

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In diesem Newsletter:
• Evakuierungs-Übung • Stör-Fall-Mob • Dreikönigskundgebung • Konzessionsverträge • Termine • 2.000 in Ravensburg • Röttgen für Atomausstieg? • Aktionsideen 2010 •
 

Hallo,

Block 1 des Atomkraftwerks Neckarwestheim ist schon 33 Jahre alt – jetzt soll die Restlaufzeit womöglich auch noch verlängert werden. Das ist Grund genug für uns die Evakuierung nach einem Störfall zu üben:

Anhand eines fiktiven Unfallszenarios (hier lesen) werden wir eine Evakuierung durchspielen. Die Katastrophenschutzbehörde hat Pläne für die Evakuierung der Bevölkerung bis zu einer Entfernung von 10 km um den Standort des Kernkraftwerkes vorbereitet. Demzufolge soll z.B. der Heilbronner Stadtteil Horkheim mit 4.100 Einwohnern Unterbringung in Nürtingen erhalten.

Wir suchen 100 Menschen – egal woher - die am 12.12.2009 an unserer „Katastrophenübung“ teilnehmen.

Ab 9:00 Uhr sammeln sich diese „Störfall-Flüchtlinge“ am Heilbronner Hauptbahnhof: Im Bademantel oder Jogginganzug mit Reisetasche, Hamsterkäfig, Hund, Kinder, Lieblingspflanze, Alufolie als Schutz gegen Strahlung, etc. – eben genau so wie wenn man am Frühstückstisch sitzend von einem Störfall aufgeschreckt wird und flüchten müsste. Je krasser umso besser – das ist ganz eurer Phantasie überlassen – das soll gute Bilder für die Presse geben und Passanten unterwegs neugierig machen.

In Nürtingen empfangen uns Aktive von BUND, IPPNW und NABU sowie Künstler und BürgerInnen und vielleicht sogar der OB auf dem Marktplatz. Sie organisieren für uns „Flüchtlingen“ nach dem Empfang und der Kundgebung, ein warmes Essen und eine Filmvorführung -  und natürlich auch gute Gespräche.

Der genaue Zeitplan des Evakuierungs-Szenarios ist hier auf unserer Webseite abrufbar - ein kurzer Überblick:

12.12.2009

Schreibt uns einfach ganz kurz über unser Kontaktformular oder an energiewende-hn@gmx.de mit wie vielen Personen ihr teilnehmt. So können wir und die Nürtinger besser planen. Die Fahrt mit der Bahn kostet mit dem Baden-Württemberg-Ticket pro Person 5,60 €.

Natürlich hoffen wir alle, dass diese Übung niemals Ernst wird. Deshalb: Alle AKW´s abschalten – Energiewende jetzt!
Atomkraft rettet auch das Klima nicht: Die Aktion findet im Rahmen des internationalen Aktionstags "Don't nuke the climate" statt.


Stör-Fall-MobDie bundesweite Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt ruft bundesweit zu Stör-Fall-Mobs auf. Auch in Heilbronn finden solche Flashmobs mit Die-In gegen Atomenergie an allen Adventssamstagen statt. Flashmobs funktionieren nur, wenn jeder den Aufruf an möglichst viele Menschen per Mail, SMS und Web 2.0 weiterleitet - hier der Aufruf:

Einladung zum Stör-Fall-Mob: Sei am Samstag, 28.11., und jeden weiteren Adventssamstag um 11.55 Uhr in der Stadtgalerie Heilbronn, Weihnachtsbaum Untergeschoss. Bring einen Zettel mit dem Radioaktivitätszeichen mit. Halte ihn bereit, aber noch versteckt, hier zum Ausdrucken: http://www.ausgestrahlt.de/aktionen/stoer-fall-mob.html#c1515. Verhalte Dich wie ein Passant, sprich mit niemandem.

Sinke um genau 11:58 zu Boden als würdest Du elendig krepieren. Leg das Radioaktivitätszeichen auf Dich. Bleibe zwei Minuten reglos und still liegen.

Stehe um genau 12:00 langsam wieder auf, lasse das Radioaktivitätszeichen liegen, verlasse ruhig den Ort, ohne mit den anderen Flashmobbern zu sprechen.

Bitte agiere präzise wie beschrieben, der Effekt wird erstaunlich sein!

Der Stör-Fall-Mob findet zeitgleich bundesweit in über 20 Städten statt. Mehr Info und wo weitere Stör-Fall-Mobs stattfindet man auf www.ausgestrahlt.de.

P.S. Das ganze in 160 Zeichen für SMS und Web 2.0:
Atomflashmob alle AdventsSA 11:55 Stadtgalerie HN Weihnachtsbaum UG 11:58 wie tot hinfallen, Strahlenzeichen zeigen 12h gehen, Zettel dalassen .ausgestrahlt


Konzessionsverträge bei 'Offen gesprochen' (B90/Grüne)
02.12.2009, 20:00 Uhr, Harmonie, Heilbronn

Mit dem Konzessionsvertrag gibt die Kommune dem Energieversorger das Recht, für 20 Jahre auf der Gemarkung der Kommune das örtliche Stromnetz zu betreiben. In Heilbronn läuft dieser Konzessionsvertrag im Jahr 2013 aus. Dann können die Karten neu gemischt werden und ein neuer Vertrag, auch mit anderen Partnern, kann ausgehandelt werden.

Jürgen Menzel, Versorgungstechniker, Dipl.-Ing., 46 Jahre alt, plante in Winnenden 10 Jahre lang Niedrigenergie- und Passivhäuser. Danach war er für 6 Jahre Energie- und Umweltmanager der Stadt Ebersbach/Fils im Kreis Göppingen. Seit Januar 2009 ist er Energieberater in Tübingen.


SonntagsspaziergangAnti-Atom-Sonntagsspaziergang
06.12.2009, 14:00 Uhr, Wanderparkplatz "Schöne Aussicht" oberhalb des GKN, Neckarwestheim

Nicht lustig und nicht trallalalala: Neckarwestheim strahlt Millionen Jahr. ATOMAUSSTIEG SOFORT!

„Wir haben den Ausstieg im Nikolaus-Sack“
Anti-Atom-Spaziergang zum AKW Neckarwestheim
Statt Rosinen und Nüssen haben die Nikoläuse was viel besseres im Sack: AusstiegsArgumente! Diese werden in visualisierter Form dem AKW gebracht. Dazu gibt´s Infos, Austausch, Mandarinen und ein Anti-Atom-Nikolaus-Casting vor dem Tor 1 des AKWs.

Wo: Neckarwestheim, ab dem Wanderparkplatz „Schöne Aussicht“
Wann: Sonntag, 06.12., 14.00 Uhr
Gemeinsam mit der Bahn von Heilbronn: Abfahrt um 13:26 Uhr am Hauptbahnhof
Veranstalter: Aktionsbündnis Castorwiderstand Neckarwestheim

Zum letzten Sonntagsspaziergang kamen über 200 Teilnehmer - das funktioniert nur wenn jeder bei Freunden und Bekannten, Kollegen und Nachbarn für den Sonntagsspaziergang Werbung macht! Hier gibt es Flyer-Kopiervorlagen


EnergiewendeUnser nächstes Energiewende-Treffen findet am Mittwoch, 09.12.09 um 19:30 Uhr im Gemeindehaus der Nikolaigemeinde, Wilhelm-Busch-Straße 6 statt.

ACHTUNG: WIEDER NEUER ORT!

Jeder ist dazu herzlich eingeladen! Bei vielen Aktionen und Projekten freuen wir uns über Unterstützung.
 


DreikönigskundgebungDreikönigskundgebung, 06.01.2010, voraussichtlich 10:00 Uhr vor dem Staatstheater (Opernhaus), Stuttgart

Am 6. Januar 2010 findet im Opernhaus in Stuttgart die traditionelle Dreikönigskundgebung der FDP statt. Wir wolllen in unmittelbarer Nähe dazu auch eine Kundgebung durchführen:

Ähnlich kompakt wie unsere erfolgreichen "Flashmobs" vor wenigen Wochen: Kurz und knapp, mit wenigen Redebeiträgen, Theater und Musik. Damit soll der Regierungspartei FDP klar gemacht werden, was wir von ihr erwarten: Fakten schaffen, Atomkraftwerke stillegen.

 

Bitte den 06.01.2010 (Feiertag!) vormerken und weitersagen (Flyerkopiervorlagen)! Genaue Informationen zu Ort und Uhrzeit folgen nach der Versammlungsanmeldung.


Termin-Auswahl - mehr auf energiewende-hn.de


2.000 in Ravensburg

Der Marienplatz in Ravensburg war voll, als die Demonstration gegen Atomkraft und für erneuerbare Energien, die am Samstag, 21.11.2009, am Bahnhof mit zwei Trommelgruppen und mehreren Traktoren gestartet war, ihren Abschlusskundgebungsort erreicht hatte. Ca. 2.000 Personen aus der ganzen Region (bis ins Vorarlberg), und damit weit mehr als die VeranstalterInnen gerechnet hatten, beteiligten sich an der bunten und lauten Demonstration.

Nachdem es in Ravensburg schon seit Jahresbeginn verschiedene kleinere Aktionen und Veranstaltungen zum Thema Atomausstieg gegeben hatte, war diese Demonstration ein deutliches Zeichen, dass auch hier die Anti-Atom-Bewegung wieder auflebt - und das Motto der Demo "Wir können auch anders" lässt auch für die Zukunft weiteres erhoffen.

Bericht bei indymedia
Video von der Demonstration


Ist Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) für den Atomausstieg?

Innerhalb der CDU ist ein vermeintlicher Streit über die Atomkraft entbrannt. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) behauptet seit ein paar Tagen, er wolle ganz aus der Atomkraft aussteigen. Auf Dauer könne man die Atomkraft nur nutzen, "wenn eine Mehrheit der Menschen sie akzeptiert", sagte er der Bild-Zeitung. Dies sei  jedoch "seit Jahrzehnten nicht der Fall, und daran wird sich nach meiner Einschätzung auch nichts mehr ändern".

Gottfried May-Stürmer, Regionalgeschäftsführer beim BUND Heilbronn-Franken dazu:

Ich meine, die Äußerungen von Herrn Röttgen sind unter 3 Aspekten zu sehen:
1. Herr Röttgen - und übrigens auch Frau Gönner - will seine Verhandlungsposition gegenüber den Stromkonzernen verbessern und ihnen die Laufzeitverlängerungen nicht ohne Gegenleistung in den Schoß werfen.
2. Herr Röttgen will das Thema aus der Schusslinie nehmen, die Atomgegner beruhigen und verhindern, dass die Anti-Atom-Bewegung weiter an Stärke zunimmt.
3. Die schwarz-gelbe Regierung zeigt Wirkung aufgrund der fortlaufenden Proteste. Ich erinnere an MP Albrecht Anfang der 80er Jahre: "Gorleben ist politisch nicht durchsetzbar" So ähnlich klingt Röttgen jetzt. Das ist unsere Chance! Die erahnbare Absicht, eine Entscheidung bis nach den NRW-Wahlen zu vertagen, kann das Aus für GKN 1 bedeuten.
Also: Machen wir weiter! Niemand weiß, wie groß oder klein der Stoß ist, den sie noch brauchen.

Auch Jochen Stay, Sprecher der bundesweiten Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt hat dazu seine Einschätzung veröffentlicht: "Etikettenschwindel übelster Sorte, Umweltminister Röttgen versucht die Öffentlichkeit über wahre Absichten in der Atompolitik zu täuschen" weiterlesen

Kerstin Schnatz vom Online-Kampagnen-Netzwerk campact! bringt es so auf den Punkt: "Hinter dem vorgegebenem parteiinternen Zwist steht eine klare, gemeinsame Agenda: Laufzeitverlängerungen." zur kompletten Analyse

Reaktionen anderer Politiker auf die Aussagen Röttgens werden in der Frankfurter Rundschau gennannt lesen

Ein Artikel im Handelsblatt beschäftigt sich mit der geringen Restlaufzeit von GKN 1:
"Neckarwestheim wird Test für Atompolitik - Ursache dafür ist der Plan, bis Oktober nächsten Jahres zu klären, wie die Zukunft der Energieversorgung in Deutschland aussehen könnte. Vor diesem Hintergrund ist in der CDU ein Streit darüber entbrannt, wie mit dem Sonderfall Neckarwestheim umgegangen werden soll." weiterlesen


Aktionsideen 2010

Zum letzten Treffpunkt Anti-Atom des BBMN ist Jochen Stay angereist und hat von den Planungen und Aktionsideen für 2010 erzählt:

Als am 5. September 50.000 Menschen in Berlin zur größten Anti-AKW-Demonstration seit 23 Jahren auf die Straße gegangen sind, war unsere Botschaft: Kommt es zu einer schwarz-gelben Regierung, die die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängern will, dann wird es noch weitaus größere Proteste geben. Dann ist der große gesellschaftliche Konflikt wieder da.

Diese Ankündigung gilt es nun mit Leben zu füllen, denn wir wollen diese Auseinandersetzung gewinnen. Einerseits mit vielen kleinen und größeren Protesten überall in der Republik, aber auch, indem sich die atomkritischen Kräfte zu möglichst großen und unübersehbaren Protesten bündeln.

Deshalb soll es am 24. April 2010, kurz vor dem Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe, drei zentrale Aktionen im Norden, Westen und Süden der Republik geben. Derzeit überlegen verschiedene Anti-Atom-Organisationen miteinander die genaue Ausgestaltung.

Die Lieblingsidee von .ausgestrahlt für den Norden und Süden: Die am meisten auf der Kippe stehenden AKWs werden an die Kette gelegt, also durch zwei Menschenketten miteinander verbunden. Die eine Kette würde von Brunsbüttel über Hamburg bis Krümmel reichen. Die andere von Biblis nach Neckarwestheim. Beide Strecken sind allerdings gut 100 Kilometer lang. Es braucht also jeweils mindestens 50.000, eigentlich 100.000 Menschen, damit diese Aktionen ein Erfolg werden.

online weiterlesen und die eigene Einschätzung an .ausgestrahlt mailen

Auch uns vom Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn interessiert: Was muss passieren, damit der Atomausstieg auch unter der schwarz-gelben Regierung nicht aufgekündigt wird und die Energiewende weiter geht? Schreib' uns deine Meinung und/oder komm zum nächsten Energiewende-Treffen am 09.12.2009.


 

Weitere Infos und Termine wie immer auch auf unserer Webseite: www.Energiewende-HN.de

Wir freuen uns über Kommentare und Anregungen zu diesem Newsletter: Kontakt

Bis dann und viele Grüße
Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn

 


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Diese eMail ging an alle Mitglieder im Verteiler des Aktionsbündnisses Energiewende Heilbronn (www.energiewende-hn.de).