10-09-07 - Hst - Region Heilbronn - Längere Laufzeit wird kontrovers diskutiert

NECKARWESTHEIM Reaktionen auf den Atomkurs der Bundesregierung

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von Joachim Kinzinger und Reto Bosch

Die Kernkraftwerke in Neckarwestheim bleiben deutlich länger am Netz als geplant. GKN I wird dem neuen Energiekonzept zufolge bis mindestens 2018 Strom produzieren. Neckarwestheim II dürfte über das Jahr 2036 hinaus in Betrieb bleiben. Die Reaktionen auf den Atomkurs der Bundesregierung sind sehr unterschiedlich.

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Von der Energiewende Heibronn kritisiert Monika Knoll den Atombeschluss. Die Laufzeitverlängerung bezeichnet sie als "Bankrotterklärung der Politik" und als Blockade der erneuerbaren Energien. "Wir bleiben bei inserer Forderung: Abschalten", sagt Knoll und kündigt einen "heißen Herbst" mit vielen Protesten und Aktionen in Heilbronn, Stuttgart, in der Region, bei der Großdemonstration am 18. September in Berlin an. Ein breites Bündnis plane für den 6. Oktober eine Umzingelung des Stuttgarter Landtags.

Widerstand Die Dachorganisation der Antiatomgruppen um das GKN ist der Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar (BBMN). Deren Sprecher Wolfram Scheffbuch aus Kirchheim erklärt zum "Uralt-Reaktor" GKN 1: "Er ist nur unzureichend gegen Erdbeben und Flugzeugattentate abgesichert." Der Weiterbetrieb aller Kraftwerke entspreche nicht dem Mehrheitswillen der Bevölkerung. "Deshalb rufen wir zum Widerstand auf."

Zitate

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"Unterm Strich bedeuten die AKW-Laufzeiten eine Blockade der erneuerbaren Energien und den Verzicht auf die Energiewende"
Gudrun Frank, BUND

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"Wenn der aktuelle Stand der Technik zum Aßstab genommen wird, müssen die alten Reaktoren vom Netz."
Wolfram Scheffbuch, BBMN

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"Die Fördergelder für erneuerbare Energien sind ja gut. Aber durch die Verlängerung fehlt wieder der Druck, bald umzusteigen."
Cornelia Groß, Erzieherin

07.09.2010 - Heilbronner Stimme - Region Heilbronn - Joachim Kinzinger und Reto Bosch