10-12-15 - Hst - Region Heilbronn - Energiewende protestiert gegen Castor-Transport
Ob Atomfracht heute durch Heilbronn rollt, ist noch unklar
Heilbronn Castoren mit hochradioaktivem Müll rollen ab dem heutigen Mittwoch wieder durch den Südwesten der Bundesrepublik. Welche genaue Route sie nehmen, ist noch unklar. Das Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn hält eine Durchfahrt der vier Castoren durch Stadt und Landkreis Heilbronn für möglich und wird heute eine Mahnwache vor dem Heilbronner Hauptbahnhof veranstalten.
Mahnwache Ab zwölf Uhr stehen Aktive der Energiewende mit Zelt, wärmendem Feuer, mit roten Schleifen geschmückten symbolischen Atommüllfässern und Info-Material vor dem Bahnhof. Als „absolut unverantwortlich“ stuft Andreas Wagner, ein Sprecher der Energiewende, den Castor-Transport ein. Er berge nicht nur ein großes Unfallrisiko. Castoren seien für Terroristen „ein Anschlagsziel auf dem Präsentierteller“ – und dies in Zeiten erhöhter Terrorgefahr. Ein Hin- und Herschieben des Atommülls dürfe man den Menschen nicht weiter zumuten, sagt Wagner. Zumal die Menge des radioaktiven Materials in einem Castor nach seinen Angaben der freigesetzten Menge beim Unfall von Tschernobyl entspreche.
Verzögert Erwartet wird, dass der Castor-Transport am heutigen Nachmittag die deutsch-französische Grenze entweder bei der Stadt Wörth am Rhein oder bei Kehl im Ortenaukreis passiert. Die vier Atommüllbehälter aus dem südfranzösischen Cadarache sollen in das Zwischenlager Lubmin bei Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern)gebracht werden.
Im November 2008 ist letztmals ein Zug mit Castoren durch Heilbronn gerollt. Damals verzögerte sich der Transport durch Blockaden an der deutsch-französischen Grenze um Stunden. cf
15.12.2010 - Heilbronner Stimme - Region Heilbronn - Carsten Friese