11-02-28 - Hst - Region Heilbronn - Generalprobe mit kleinen Hinernissen

Rund 100 Atomkraftgegner bilden in der Innenstadt eine Menschenkette

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Heilbronn Erster Versuch geglückt. So lautet das Fazit von Franz Wagner vom Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn. Die Initiative mobilisierte rund 100 Atomkraftgegner, die am Samstagmittag auf dem Heilbronner Kiliansplatz eine Menschenkette bildeten, indem sie sich an den Händen fassten und in einer Reihe aufstellten. „Ein tolles Signal“ sei dies, so Wagner.

Die Kette war nur die Probe für eine viel größere am 12. März. Dann erwarten die Atomkraftgegner Demonstranten aus ganz Deutschland. Zwischen 15 000 und 20 000 sollten es werden, hofft Franz Wagner. Denn nur mit dieser Menge ist wie geplant eine lückenlose Menschenkette vom Atomkraftwerk Neckarwestheim bis nach Stuttgart möglich. Immerhin eine Strecke von 45 Kilometern. „Eine schwere Aufgabe wird das“, räumt der Sprecher des Aktionsbündnisses ein.

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Kleinere Hindernisse mussten die Demonstranten aber schon am Samstag in der Heilbronner Innenstadt überwinden. Zuerst beschwerte sich die Mesnerin der Kilianskirche über den Krach auf dem Platz vor dem Gotteshaus. „Wir haben gerade eine Hochzeit, die Demonstration stört“, protestierte sie gegen die Protestkundgebung – vergeblich. Stattdessen wurden Sprüche wie „Hopp, Hopp, Hopp – Atomkraftwerk stopp“ skandiert. Die Protestler spielten am Schluss eine Art  Ringelreihen. Zur Musik vom Acoustic Swing Orchestra gaben sie zu dem Lied „When the saints go marching in“ einen Vorgeschmack darauf, was am 12. März los sein könnte. Allerdings machte der Mitarbeiter der Stadtreinigung mit der Leerung der Mülleimer auf dem Kiliansplatz fast mehr Krach als die Sprüche aus den Mündern der Demonstranten.

Sei’s drum: Bündnissprecher Franz Wagner sagt, „dass jede Kette ihren eigene Dynamik hat“. Ihm macht Mut, dass Hunderte den Castor-Transport in Baden-Württemberg blockiert haben. Der Atomausstieg „brennt vielen Menschen unter den Nägeln“.

Bildunterschrift: Lange Schlange: Kernkraftgegner mobilisieren sich. Foto: Dittmar Dirks

28.02.2011 - Heilbronner Stimme - Region Heilbronn - mut