13-11-04 - radio dreyeckland - AKW Neckarwestheim 2 entsorgte defekte Brennelementeradioaktivität in Luft

Nach einer Pressemitteilung des Energiewendekomittees Heibronn ist am 26.10. und 27.10.13 eine bis zu 23 fach erhöhte Radioaktivitätsabgabe in Bequerell beim AKW Neckarwestheim gemessen worden. "Seit dem 26.10.2013 stieg die in die Luft „entsorgte“ Radioaktivität aus dem Block 2 des Atomkraftwerk Neckarwestheim massiv an, zeitweise bis auf das 23fache des Üblichen, und pendelt sich erst langsam wieder auf den „normalen“ Stand ein."

Der Vorgang ereignete sich nach dem Wiederanfahren des Reaktorblock nach der Jahresrevision am 12.10.13. Am 16.10.2013 war es schon zu einer Fehlfunktion der Steuerung des durch ein egschlossenes Vorschaltventil zum Nachkühl - und Notkühlsystems gekommen, dass den Magneten-Austausch mit einer gebrauchten Charge erforderlich macht. Am 23.10.13 wurde vom Mutterkonzern ENBW die Abschaltung auf den 25.10.213 mit dem Satz "Grund für diese Maßnahme ist, dass Messungen im Primärkreislauf der Anlage auf einen Brennelementdefekt hindeuten" angekündigt aber von der Atomaufsicht im Umweltministerium nicht mitgeteilt worden.

Statt der sonst bei Revisionen üblichen Anstieg auf das Doppelte der üblichen 312 Million Becquerel/Stunde  ging dann am 26.10., mutmaßlich nach dem Öffnen des Druckbehälters, ein anhaltender Anstieg auf etwa das Vierfache und am 27.10. 13, O:00 Uhr, sogar bis auf das 23fache, nämlich bis 7,244 Milliarden Becquerel pro Stunde. Die Werte sind durch die hohen Tages-/Jahresgrenzwerte trotz gegenläufiger Erkenntnisse zur Niedrigstrahlung und möglich erhöhten Krebsrisiko nach dem Atomgesetz erlaubt.

Für Franz Wagner vom Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn, „Es ist ein Skandal. dass der Gesetzgeber in Form der Grenzwerte quasi festlegt, wie viel Krebs ein AKW erzeugen darf. Diese amtliche Verseuchungserlaubnis gilt auch anschließend für stillgelegte AKWs wie GKN Block 1 und erst recht für die schmutzigen Abrissarbeiten.“ Auch mit der Informationspolitik von ENBW und Umweltministerium gehen Daniel Knoll vom Aktionsbündnis Energiewende scharf ins Gericht:

„Warum wurde die Bevölkerung nicht vor der absehbaren Radioaktivitätssteigerung gewarnt? Hier geht wohl doch Profit vor Sicherheit.“

04.11.2013 - radio dreyeckland 102.3 mhz - online