13-11-04 - SWP - Atomkraftgegner verlangen Aufklärung

Das "Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn" fordert nach einem Anstieg radioaktiver Emissionen des Atomkraftwerks Neckarwestheim Informationen vom Betreiber ENBW und der Atomaufsicht des Landes.

Das "Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn" fordert nach einem Anstieg radioaktiver Emissionen des Atomkraftwerks Neckarwestheim Informationen vom Betreiber ENBW und der Atomaufsicht des Landes. Die in die Luft "entsorgte" Radioaktivität aus Block 2 des Kraftwerks sei Ende Oktober massiv gestiegen, zeitweise bis auf das 23-Fache des Üblichen, teilte das Aktionsbündnis mit. Das Kraftwerk war bis 12. Oktober für die jährliche Revision heruntergefahren. Am 23. Oktober teilte die ENBW mit, dass eine Reaktorabschaltung geplant sei, weil Verdacht auf Brennelementdefekt bestehe. "Hierzu gibt es keinerlei weitere Informationen oder Warnungen, weder von der ENBW noch von der Atomaufsicht", kritisieren die Atomkraftgegner. Undichtigkeiten könnten das Ergebnis von hitze- oder korrosionsbedingten Verformungen der Brennelemente sein. Verformungen können nach Angaben des Aktionsbündnisses sogar dazu führen, dass sich Brennelemente verklemmen. "Das Problem ist anscheinend aus Sicht der ENBW so gravierend, dass sie den Reaktor heruntergefahren haben, um die Sache zu prüfen und nach dem defekten Element zu suchen."

Block II in Neckarwestheim ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1400 Megawatt. Die Anlage, seit 1989 in Betrieb, hat 2012 über elf Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.

04.11.2013 - Südwest Presse - Südwestumschau