15-11-30 - Hst Region - Region Heilbronn - Kleiner Klimagipfel in der Nikolaikirche

Lokale Gedanken zur globalen Konferenz in Paris – Konkrete Vorschläge für Gemeinden und Privatleute in der Region

Von unserem Redakteur Manfred Stockburger

HEILBRONN Pünktlich zum ersten Advent meldete sich am Samstag der Winter auch in der Region. Ein bisschen Schnee und leichte Minusgrade – da könnte der Klimawandel leicht in Vergessenheit geraten. Aber es ist eben nicht alles in Butter, weshalb sich ab Montag in Paris die Welt zum Klimagipfel trifft.


Vor Ort Nicht nur Glühwein und allerlei Krimskrams, die genauso pünktlich auftauchten wie der Winter, gab es in der Fußgängerzone: In der Heilbronner Nikolaikirche trafen sich Umweltschützer aus der Region und Lokalpolitiker zu einem eigenen kleinen Klimagipfel – auch vor Ort bewegt das Thema.


„Klimaschutz wird nicht nur in Paris beschlossen“, erklärte Moderatorin Silke Ortwein (DGB) den Sinn der Veranstaltung. „Umsetzen müssen wir ihn selbst.“ Aber was heißt das konkret? In der offenen Runde, in der Bürger auf Augenhöhe mit Kommunalpolitikern diskutieren konnten, wurden viele Vorschläge gemacht, die sich zumeist auf die Stadt Heilbronn bezogen, aber auch anderswo umgesetzt werden können. Ein Beispiel: Kommunen sollen auf Ökostrom umsteigen. Über eine intelligente Förderung müsse dafür gesorgt werden, dass nicht nur neue Häuser gut gebaut werden, sondern auch der Bestand energetisch saniert wird – aber bitte ohne Styropor, weil das baubiologisch nicht gut sei. Weitere Ideen aus Heilbronn für den Klimaschutz: Die Stadtwerke sollten nur noch Elektro-Busse kaufen, die Allee teilweise für den Individualverkehr gesperrt und ein Windrad auf einem der Hügel um die Stadt installiert werden .


Außerdem gefordert wurden bessere Angebote im öffentlichen Nahverkehr – und ein Umlenken der kommunalen Finanzströme. Und schließlich sollte die Stadtverwaltung eine Stabstelle für den Klimaschutz einrichten, die über alle Ämter hinweg aktiv sein kann – am besten noch verbunden mit der erweiterten Zuständigkeit für Nachhaltigkeit.

Wie wichtig es ist, konkret zu werden, zeigte die Zwischenfrage einer Neuntklässlerin der Helene-Lange-Realschule nach der Diskussion über die Verwaltungsstrukturen: „Ich verstehe gar nicht, wovon die Rede ist.“ Dabei sind einige der Schülerinnen, die bei der Veranstaltung die Jugend vertraten, ausgebildete Umweltmentorinnen.