Schwedisches Fernsehen begleitet Energiewende-Heilbronn Aktivisten zu den Ende-Gelände-Protesten in die Lausitz

Sa, 14.05.2016, Ende Gelände 2016 in der Lausitz

Vom  4.-15. Mai richtete sich eine globale Welle von Massenaktionen gegen die gefährlichsten Kohle-, Öl- und Gasprojekte weltweit, damit die fossilen Brennstoffe im Boden bleiben und ein gerechter Übergang zu 100 % erneuerbaren Energien beschleunigt wird. Break free from Fossil Fuels

3.500 Aktivisten blockierten am Pfingst-Wochenende 2016 den Vattenfall-Braunkohletagebau Welzow Süd und das zugehörige Kraftwerk „Schwarze Pumpe“. Vattenfall musste daher die Leistung des Kraftwerks stark drosseln, einen Block sogar komplett abschalten. Dennoch wurde Deutschland am Pfingstwochenende gut mit Strom aus erneuerbarer (!) Energie versorgt.

Die Heilbronner Aktiven beteiligten sich am Samstag an einer Solidaritätsdemonstration von Umweltverbänden vom Ort Welzow zum von der Abbaggerung bedrohten Ort Proschim. An der Tagebaukante zeigten sich die Teilnehmer schockiert von den gewaltigen Ausmaßen des Tagebaus. Vom Aussichtpunkt aus kann die über 8 Kilometer lange Grube eingesehen werden. 

antikohleblog

Die von Aktiven des Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn mit gegründete Bürger-Energie-Genossenschaft EnerGeno Heilbronn-Franken eG baut momentan einen neuen Solarpark in der Lausitz. Bei einem Besuch auf der Baustelle in Grassau packten die Aktiven aus Heilbronn symbolisch selbst mit an. Monika vom Energiewende-Bündnis: „Beim Klimagipfel in Paris wurde das Klimaziel vorgegeben, wir machen uns hier an die Umsetzung.“

Auf besonders großes Interesse stoßen die Proteste gegen den Braunkohletagebau in Schweden. Der schwedische Staatskonzern Vattenfall hat den Verkauf an den tschechischen Konzern EPH und den tschechischen Finanzinvestor PPF Investments angekündigt. Ein Reporter des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Schweden begleitete die Heilbronner Energiewende-Delegation bei der Demonstration und zum zwei Jahre alten EnerGeno-Solarpark in Rückersdorf, ebenfalls in der Lausitz. Hintergrund seiner Recherchen ist, dass die Energiewende in Deutschland vor allem von den Bürgern umgesetzt wird. „Während Vattenfall beim angestrebten Verkauf seiner Braunkohlesparte an eine Heuschrecke noch 1,6 Milliarden Euro drauflegen muss.“, so Christoph von der Energiewende Heilbronn. Vattenfall legt also 1,6 Milliarden Euro drauf, um die Braunkohle los zu werden. Für Rekultivierung und alle Folgeschäden dürfte auch das nicht ausreichen, weitere Mittel wären im laufenden Betrieb zu erwirtschaften.