Unter dem Motto „Zukunft durch Wandel“ lud Pfarrer Ulrich Koring am Montag 23. Mai zum ersten Energiepolitischen Fachgespräch in der Nikolaikirche ein. Den Ort des Gesprächs begründete Pfarrer Koring mit dem Hinweis auf den religiösen Grundkonsens, die Erde bewohnbar zu halten, damit auch kommende Generationen ungeschmälert leben können. Energie müsse nachhaltig allen Menschen zur Verfügung stehen. Er verwies auf zahlreiche Kommunen, die sich zu weitgehend autarken Energie-Regionen entwickelt haben.
Mit leitenden Vertretern der Heilbronner und Schwäbisch Haller Energiewirtschaft war das Redner-Trio hochrangig besetzt. Zu den vielfältigen Aufgaben der Netzgesellschaft Heilbronn-Franken, einer 100%-Tochter der ZEAG, zählte Geschäftsführer Thomas-Peter Müller die Netzsicherheit als Grundbedingung für Wohlstand, die ständige Modernisierung des Heilbronner Stromnetzes und die Herausforderungen durch die steigende Einspeisung aus Photovoltaik.
Johannes van Bergen, Vorstand der Stadtwerke Schwäbisch Hall, setzt auf die Wertschöpfung vor Ort im Querverbund „Alles aus einer Hand“. Die führende Rolle des Unternehmens gründe sich auf eine Vielzahl qualifizierter Mitarbeiter und begünstige den Ausbau erneuerbarer Energien im Strom- und Wärmemarkt, die Vernetzung mit anderen Stadtwerken und die Verdopplung der Effizienz durch Kraft-Wärme-Kopplung in dezentralen Anlagen. Selbstverständlich ist für ihn, dass ein Stadtwerk im Besitz des örtlichen Strom- und Gasnetzes ist. Schwäbisch Hall biete sich als Partner für Heilbronn an.
Auch für ZEAG-Vorstand Eckard Veil ist das Ende der Atomenergie absehbar. Er betonte die Orientierung auf die Region und strich Investitionen in neue Wasser-kraftwerke, Windkraft in der Ostsee und Photovoltaik heraus. Er setzt auf Synergieeffekte durch Zusammenarbeit mit der HVG.
Der Ausbau der Windkraft in der Region und Mechanismen der Bedarfsregulierung waren Thema der lebhaften Diskussion. Die Zuhörer dankten mit langem Applaus.