Sitzt der Atomstaat Frankreich ohne deutschen Strom im Dunkeln?

erstellt am: 10.06.2011 • von: Daniel • Kategorie(n): Anti-Atom, Energiewende, Politik, Presse

Am Mittwoch stand in der Heilbronner Stimme ein Zitat von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkosy:

„Wenn sie ihre Atomkraftwerke abstellen, mĂĽssen sie durch irgendetwas ersetzt werden. Wir bieten uns gerne an, ihnen unseren Strom zu verkaufen, und wenn wir auf diese Weise einen Wettbewerbsvorteil haben, umso besser.“

Heute erscheint auf tagesschau.de ein ausfĂĽhrlicherer Artikel:

[…] Jahrelang haben französische Regierungen, egal ob links oder rechts, ihren Landsleuten erklärt: Unsere vielen Atomkraftwerke machen uns unabhängig von unseren Nachbarn. Doch nun mĂĽssen sie einräumen, dass Deutschland im vergangenen Jahr mehr Strom nach Frankreich geliefert hat als umgekehrt; die Anbieter selbst bestätigen das. Die Vorsicht des Ministers ist also nicht unbegrĂĽndet.

Hoffen auf Regen

„Der sofortige Stopp der sieben Atomkraftwerke kostet Deutschland rund zehn Prozent seiner Stromproduktion“, sagt [Frankreichs Energieminister] Besson. „Deutschland kann also nicht mehr so viel exportieren wie bisher.“ Schon im Sommer könnte Frankreich das zu spĂĽren bekommen.

Die Trockenheit der vergangenen Monate gab bereits einen Vorgeschmack. Weil es wochenlang nicht regnete, produzierten die Wasserkraftwerke weniger als sonst, und das KĂĽhlwasser fĂĽr die 58 französischen Atomkraftwerke wurde knapp. „Wenn sich die Trockenheit im Sommer fortsetzt, und wenn dazu noch Produktionsausfälle bei den Deutschen kommen, dann könnte es fĂĽr uns eng werden“, mahnt Besson. […]

Sarkozys Rechnung wird nicht aufgehen, sagen die GrĂĽnen. Frankreich wird von Deutschland lernen, nicht umgekehrt, hofft Parteichefin CĂ©cile Duflot. „Der deutsche Atomausstieg ist fĂĽr uns eine sehr gute Nachricht. Es zeigt, dass es möglich ist. Atomausstieg und Energiewende – beides ist auch in Frankreich möglich. Und ich hoffe, dass wir es machen.“ Immer mehr Franzosen denken ähnlich: Unmittelbar nach Fukushima war jeder Zweite fĂĽr einen Atomausstieg. Heute sind es schon zwei von drei. Die Zahl der Kernkraftgegner nimmt zu.

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