Gorleben: Fehl- und Totgeburten durch Strahlen angestiegen?

erstellt am: 29.09.2011 • von: Daniel • Kategorie(n): Anti-Atom, AtommĂŒll & Castor, Politik

Die Elbe-Jeetzel-Zeitung berichtet:

Fehl- und Totgeburten durch Strahlen angestiegen? – Gartower CDU und SPD unterstĂŒtzen UWG/GrĂŒne-Antrag

Wenn in der Vergangenheit im Gartower Samtgemeinderat Gorleben-Themen auf der Tagesordung standen und BeschlĂŒsse gefasst werden mussten, zogen die in dem Gremium vertretenen Fraktionen nur Ă€ußerst selten an einem Strang. Zu kontrĂ€r waren die Meinungen und sind es immer noch.

Doch man kommt sich nĂ€her, was in der Ratssitzung am Dienstagabend in Meetschow im Gasthaus Herter der Fall war, als nach nur kurzer Diskussion ein Antrag der Gruppe UWG/GrĂŒne einstimmig verabschiedet wurde. Die dreiköpfige Gruppe um ihre Fraktionsvorsitzende Theda Kruse (UWG) beantragte eine zeitnahe öffentliche Informationsveranstaltung zu Fragen der am Zwischenlager Gorleben gemessenen Strahlenwerte und -belastungen. Erschreckend sei-en die Entwicklungen bezĂŒglich des geĂ€nderten GeschlechterverhĂ€ltnisses zwischen Jungen und MĂ€dchen im Großraum Gorleben seit 1995, machte die UWG-Frau deutlich. Auch sei in diesem Zeitraum in der Region die Zahl der Fehl- und Tot- geburten drastisch angestiegen.Dem Antrag der Gruppe liegt eine Studie des NiedersĂ€ch- sischen Landesgesundheitsamtes (NLGA) zugrunde. Darin bestĂ€tigt das NLGA VerĂ€nderungen des GeschlechterverhĂ€ltnisses in und um Gorleben. Das sei seit dem Beginn der Castor-Transporte ins Zwischenlager der Fall. »Aus der NLGA-Studie geht hervor, dass im 35-Kilometer-Umkreis um Gorleben nach 1996 bei 19760 Lebendgeborenen 1415 Kinder nicht zur Welt gekommen sind», zitierte die Fraktionsvorsitzende aus dem dem SG-Rat vorgelegten Bericht des Gesundheitsamtes.

Kruse weiter: »Das heißt, dass jede 15. Schwangerschaft aufgrund der Situation in der Umgebung von Gorleben nicht zu einer Geburt fĂŒhrte.» Unter Be-rĂŒcksichtigung der bisherigen Erfahrungen seien 327 Jungen und 1088 MĂ€dchen nicht geboren worden. Da baue sich eine gewaltige Indizienlast dahingehend auf, dass die Änderung des GeschlechterverhĂ€lnisses durch Strahlendosen verursacht wĂŒrden. Auch wenn die nur gering seien.

Die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger in der Samtgemeinde Gartow seien in besonderer Weise von den radiaktiven Strahlen im und am TransportbehĂ€lter betroffen, betonte Theda Kruse in der Ratssitzung: »Wir meinen, dass sie angesichts der jĂŒngsten Veröffentlichunge ein Recht darauf haben, durch die Betreiber- gesellschaft beziehungsweise die zustĂ€ndigen Behörden umfassend und wahrheitsgetreu informiert zu werden.»

SG-BĂŒrgermeister Friedrich-Wilhelm Schröder (CDU) sagte zu, dass die Verwaltung Vertreter des NiedersĂ€chsischen Umweltministeriums, des Bundesamtes fĂŒr Strahlenschutz, des Landesgesundheitsamtes und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt zu einer öffent- lichen Informationsveranstaltung einladen werde. Bedenken waren zuvor von Gerhard Beye (SPD) geĂ€ußert worden. Es sei schon gefĂ€hrlich, mit den vor-gelegten Daten zu arbeiten, zumal die Meldungen zu den Strahlenmesswerten sehr widersprĂŒchlich seien.

Quelle: www.ejz.de


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