Das Konzept der Energiekonzerne, Norwegen als Stromspeicher Deutschlands zu nutzen, ist gescheitert. Das Konzept war ein Standbein des Versuchs, die Erneuerbaren Energien durch die Konzerne zu vereinnahmen.
Von den WĂŒsten Afrikas bis zur Nordsee wollen Europas Strom-Konzerne ihre neuen Hochspannungsleitungen ziehen, um fĂŒr die Energiewende fit zu sein.
Ist in der Nordsee gerade Flaute und die Offshore-Windkraftparks produzieren nicht genug Energie, springen norwegische Pumpspeicherkraftwerke fĂŒr die deutsche Stromversorgung ein. Wird bei starkem Wind in Deutschland zu viel Strom erzeugt, wird Wasser in die norwegischen Reservoirs zurĂŒckgepumpt; die Speicherseen sind wieder gefĂŒllt und bis zu 60 Atomkraftwerke könnten ersetzt werden.
Doch die Konzerne haben ihre Rechnung ohne den Wirt gemacht: Die Zeit des Wasserkraftausbaus in Norwegen ist vorbei. Im Februar verabschiedete das Forum for natur- og friluftsliv – mit 600.000 Mitgliedern gröĂter Umweltverband Norwegens – eine Resolution, mit der allen TrĂ€ume von Norwegen als „Europas grĂŒne Batterie“ abgesagt wurden. Auch die norwegische Industrie- und Energie-Gewerkschaft lehnt solche PlĂ€ne nicht ab. Norwegens Wasserkraft kann das angedachte Regulierungspotenzial fĂŒr Europa nicht leisten. Die SpeicherkapazitĂ€t der norwegischen Wasserkraft reicht gerade fĂŒr eine jĂ€hrliche Produktion zwischen 85 und 110 Terrawattstunden und Deutschlands Stromproduktion liegt bei 607! Tiefe Spuren hinterlieĂ bereits der bis in die siebziger Jahre rĂŒcksichtslos betriebene Wasserkraftausbau: Flora und Fauna sind dauerhaft zerstört, FischbestĂ€nde geschrumpft, viele Tier- und Pflanzenarten völlig verschwunden. Norwegen will nicht der Akku Europas sein
Windgas heiĂt die billige und schnell zu realisierende dezentrale Alternative. ĂberschĂŒssiger Strom wird in Gas umgewandelt und kann im riesigen deutschlandweiten Erdgasnetz gespeichert und dezentral genutzt werden. Die optimale Grundlage fĂŒr dezentrale Strom- und WĂ€rmeerzeugung mit Mini-Kraft-WĂ€rme-Kopplung!
Siehe auch Veranstaltung am 19. Oktober im Forum3, 19h , mit Greenpeace Energy zum Thema ‚Windgas‘
Quelle: Rundmail von Barbara Kern und Ulrich Jochimsen (Stuttgart)