SWR.de-Redakteur Henning Hooss hat es schon getan (SWR.de), genau so wie Andreas TschĂĽrtz von der Heilbronner Stimme (stimme.de) und jetzt also Dorothee Fauth von der Zeit.
Sie alle sind den öffentlichen Wanderweg mitten durch’s Gelände des AKW Neckarwestheim gelaufen und haben darüber berichtet.
Hier der neueste Bericht:
Wanderndes Risiko
Über das Gelände des AKWs Neckarwestheim führt ein öffentlicher Weg. Jeder kann ihn nutzen – man muss nur klingeln
Dieser Weg führt zu nichts. Das jedenfalls soll wohl die massive Holzschranke signalisieren, quer über dem zugewachsenen Pfad, der nicht so aussieht, also ob er häufig von Menschen betreten würde. Ich hole zum ersten Mal tief Luft. »Es ist nicht verboten, dort zu gehen«, murmele ich, wohl wissend, dass ich nicht unbedingt erwünscht bin. Vorsichtshalber trete ich noch ein bisschen entschlossener auf, schreite mir quasi Mut zu.
Die Neugierde hat mich auf einen der merkwürdigsten Wanderwege Deutschlands geführt. Er ist auf keiner Karte verzeichnet. Eigentlich will er gar nicht gefunden werden. Ein fast vergessener historischer Treidelpfad am Ufer des Neckars, der hier zwischen Wiesen, schroffen Felsformationen und steilen Weinlagen gemütlich seine Schleifen zieht. Böse Zungen behaupten, der Weg sei strahlend schön. Denn auf halber Strecke zwischen den beiden Gemeinden Gemmrigheim und Neckarwestheim schneidet er seit dem Bau des Atomkraftwerks Neckarwestheim in den 1970er Jahren das Werksgelände. Ein altes, verbrieftes Wegerecht erlaubt jedem Wanderer und Radfahrer den Durchgang.