Energiewende Heilbronn Blog


Video-Bericht von der erfolgreichen CASTOR-Südblockade gestern Abend

erstellt am: 26.11.2011 • von: Daniel • Kategorie(n): Anti-Atom, Atommüll & Castor

Schöner Video-Bericht von Graswurzel.tv von der erfolgreichen Südblockade gestern. Auch aus Heilbronn sind Aktive an beiden Tagen zu der sehr gut vorbereiteten Aktion gefahren. Nach dem Motto „Hase und Igel – Wir sind schon da“ verteilte sich der Demonstrationszug vor den Gleisen zwischen Schrebergärten und Fallobstwiesen bei Haßloch/Pfalz, das erst kurz vorher spontan angefahren worden war. An verschiedenen Stellen besetzten anschließend unterschiedlich große Gruppen die Gleise. Der Castor-Transport verzögerte sich deshalb um etwa 3 Stunden. Die Polizei hatte bis zur Vorbeifahrt des Transportes in Schrittgeschwindigkeit anscheinend keinen Ãœberblick über dieLage. Bereits am Donnerstag in Berg/Pfalz und am Freitag Vormittags auf dem Domplatz in Speyer hatten sich die TeilnehmerInnen zu Kundgebungen und spontanen Demonstrationszügen versammelt.

Unsere Pressemitteilung:

mit der beigefügten Pressemitteilung berichten unsere Partner, die Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen, über den aktuellen Castor-Transport und über die Blockade dieses Atommüll-Zuges gestern in Haßloch/Pfalz. An den Protesten und der Blockade waren auch Umweltschützer_innen aus dem Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn beteiligt.

Castor-Transporte sind sinnlos, weil das Verschieben des gefährlichen Mülls von einem Zwischenlager in ein anderes nur eine Scheinlösung bedeutet. Und die Transporte sind unverantwortlich, weil bei Unfällen oder Terror hunderte Tonnen an höchstradioaktivem Material große Landstriche dauerhaft verseuchen können.
In den vergangenen Jahren fuhr etwa jeder zweite Castor-Transport nach Gorleben durch Heilbronn, ohne jeden Schutz der Bevölkerung.

Bis heute gibt es keinerlei Lösung des Atommüllproblems, und durch den beschlossenen Weiterbetrieb der meisten AKWs in Deutschland über durchschnittlich weitere 10 Jahre, in Neckarwestheim sogar bis mindestens 2022, wird es immer weiter verschärft.
Derweil spricht die Bundesregierung zwar von einem „Neustart“ bei der Endlagersuche, schafft aber in Wirklichkeit mit dem Weiterbau des nachgewiesen ungeeigneten Lagers in Gorleben täglich betonierte Fakten.

Einen O-Ton vom Ende des ersten Teiles der Südblockade können Sie hier abrufen:
http://www.freie-radios.net/44608 (4:06 min).
Unmittelbar nach Entstehen dieser Aufnahme gelang ein weiterer Stopp des Zuges.

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Presseerklärung der Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen
25. November 2011, 21:13 Uhr

Erfolgreiche Castor-Südblockade.
Castor zweieinhalb Stunden an der Weiterfahrt gehindert.

Mehreren 100 Menschen gelang es im Laufe des späten Nachmittags, den Castortransport an der Weiterfahrt zu hindern.

Im Vorfeld des Transportes haben die Behörden in Frankreich und Deutschland erstmals eine Strategie der Desinformation eingesetzt. Um die offen angekündigten Protestaktionen zu verhindern, hatten sie Transportweg und Transportzeiten mehrfach geändert.

Obwohl die Südblockade schon seit Wochen angekündigt worden war, konnte die Polizei die Demonstrant_innen nicht am Betreten der Gleise hindern. Mehreren hundert Menschen gelang es zwischen Neustadt, Hassloch und Böhl-Iggelheim in der Pfalz, die Weiterfahrt des Castortransportes um zweieinhalb Stunden zu verzögern.

Andreas Raschke, einer der Sprecher_innen der Südblockade: „Trotz der deutlich geringeren Beteiligung sind wir mit der Südblockade sehr zufrieden. Es ist uns gelungen, auch dieses Jahr die Grenzen des Wendlandes in die Pfalz zu verlegen“.

Obwohl die Polizei mit vielen Kräften an den Ort der Blockaden kam, konnten die Gleise erst Stunden später freigeräumt werden. Sie ging teilweise sehr ruppig vor und setzte stellenweise Schlagstöcke und sogar Pfefferspray ein.

„Unser Konzept ‚Hase und Igel – Egal wo er lang fährt, wir sind schon da!‘ ist aufgegangen.
Wir waren an der richtigen Strecke, die Teilnehmer_innen waren motiviert, extrem flexibel und haben so die zwei Tage trotz der Unsicherheit gut gestalten können“ sagte Anete Wellhöfer, eine der Aktivist_innen.

Nachdem der Castor von Neustadt bis Böhl-Iggelheim wegen der Proteste nur im langsamen Schritttempo vorankam, verließ der Transport gegen 21:20 Uhr die Pfalz in Richtung Mannheim und Darmstadt.

Für Rückfragen steht Ihnen das Presseteam der Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen gerne zur Verfügung:

Andreas Raschke, Holger Hildebrand
Tel.: 0175/2888422
Email: presse@castor-suedblockade.de
http://atomaustieg-sofort.de
http://castor-suedblockade.de