Im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung wurde ein Notstromdiesel gestartet. Dabei wurde festgestellt, dass die Abgastemperatur eines Zylinders geringer war als die der übrigen 19 Zylinder. Bei der anschließenden technischen Klärung wurde ein Riss am Düsenhalter der Einspritzdüse des entsprechenden Zylinders festgestellt (siehe meldepflichtiges Ereignis „Riss am Düsenhalter einer Einspritzdüse an einem Zylinder eines Notstromdiesels im Kernkraftwerk Philippsburg (Block 2)“). Bei der Überprüfung der übrigen Einspritzdüsen wurde festgestellt, dass die Kraftstoffzuleitungen zu den Einspritzdüsen an einer Zylinderbank nicht mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen waren.
Einstufung durch den Kraftwerksbetreiber: Meldekategorie N (Normalmeldung); INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung).
Maßnahmen des Kraftwerksbetreibers: Die Kraftstoffzuleitungen wurden mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen. Außerdem wurde der betroffene Notstromdiesel ausgetauscht. Der Austausch war schon vor Auftreten des Ereignisses für die Revision geplant.
Die Notstromdieselaggregate sind Bestandteil des Sicherheitssystems des Kernkraftwerkes. Sie haben die Aufgabe, bei Ausfall der Energieversorgung zu starten und die elektrische Versorgung der sicherheitstechnisch wichtigen Verbraucher sicher zu stellen. Die nicht vorschriftsmäßig angezogenen Kraftstoffzuleitungen hatten keinen Einfluss auf den Betrieb des Dieselmotors. Insofern ist die sicherheitstechnische Bedeutung des Ereignisses gering. Es ergaben sich keine Auswirkungen auf Personen und die Umwelt.
Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
Philippsburg 2: Nicht ordnungsgemäße Montage der Kraftstoffzuleitungen an einer Zylinderbank eines Notstromdiesels
erstellt am: 14.05.2013 • von: Daniel • Kategorie(n): Allgemein
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