Während des Anfahrbetriebs nach der Jahresrevision wurde bei der Leistungssteigerung der Ausfall einer Messstelle für die Reaktoreintrittstemperatur erkannt. Die Reaktoreintrittstemperaturmessung ist für die Kühlmitteldruck-Begrenzungskennlinien im Normalbetrieb und bei Störfällen erforderlich. Da der Messbereich der Reaktoreintrittstemperaturmessstelle zwischen 250 °C und 325 °C liegt, wurde der Ausfall der Messstelle erst während des Aufheizens bemerkt.
Als Ursache konnte eine Fehlverdrahtung an der Messstelle ermittelt werden. Im Rahmen eines Austauschprogramms von verfärbten Kabelmänteln an Temperaturmessstellen wurde unter anderem auch diese Messstelle untersucht. Die genaue Klärung der Ursachen des Verdrahtungsfehlers, des möglichen Zusammenhangs mit den Arbeiten des Austauschprogramms und des Nichterkennens des Fehlers bei der Prüfung nach Abschluss der Tätigkeiten steht noch aus.
Einstufung durch den Kraftwerksbetreiber: Meldekategorie N (Normalmeldung); INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung).
Maßnahmen des Kraftwerksbetreibers: Der Betreiber hat die korrekte Verdrahtung hergestellt, nachdem er die Fehlverdrahtung erkannt hatte. Bis dahin wurde entsprechend der Sicherheitsspezifikationen eine Ersatzwertaufschaltung durchgeführt.
Die Reaktoreintrittstemperaturmessung erfolgt mehrkanalig, wovon ein Messkanal betroffen war. Das Ereignis hat deshalb eine geringe sicherheitstechnische Bedeutung. Weil die ausgefallene Komponente neben anderen Funktionen auch für die Störfallbeherrschung genutzt wird, ist deren Unverfügbarkeit als Ausfall im Sicherheitssystem zu werten.
Der Ausfall der Temperaturmessstelle hatte keine Auswirkungen auf Personen, Umwelt oder den Betrieb der Anlage.
Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
Philippsburg 2: Unverfügbarkeit der Messstelle für die Reaktoreintrittstemperatur
erstellt am: 20.08.2013 • von: Daniel • Kategorie(n): KKP Philippsburg, meldepflichtige Ereignisse KKP 2
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