[…] ab 13.Mai war ich mit einem deutschen freien Journalisten aus Wendland auf einer 18tĂ€gigen Reportagereise in Japan.
[…] Wir haben wĂ€hrend unserer gemeinsamen Reise in Japan zahlreiche Opfer (Zeitzeugen) in Hiroshima und Fukushima interviewt, aber auch Ărzte, Wissenschaftler, Journalisten, KĂŒnstler usw.
Was mich aber besonders erschrocken hat, sind die aktuellen Messwerte in Fukushima.
Wir waren in zahlreichen Orten in der PrÀfektur Fukushima, nÀmlich in den StÀdten wie Kooriyama, Fukushima, Namie-cho, Soma, Minami-Soma, Iwaki usw.
1. Manipulation
Es waren viele von der Regierungsseite aufgestellte MessgerĂ€te mit den Displays, sogenannte Monitoring Posts. Und um diese MessgerĂ€te herum war es immer sorgfĂ€ltig dekontaminiert. Daher zeigten sie natĂŒrlich niedrigere Messwerte als Durchschnittswerte.
2. Manipulation
Mein deutscher mitreisender Journalist hatte ein sehr exakt arbeitendes MessgerĂ€t und hatte RadioaktivitĂ€t auch in unmittelbarer NĂ€he von diesen „Monitoring Posts“ gemessen. Die von uns gemessenen Messdaten waren immer weit höher als solche in dem Display von ihnen. Er war frĂŒher in PC-Branche tĂ€tig und meinte, alle Software-Programme von den MessgerĂ€ten mĂŒssen vorher so programmiert worden sein, daĂ die gemessenen Werte immer um bestimmte gröĂere Prozente niedriger angezeigt werden.
3.
Wir haben z.B. in verschiedenen Orten in Kooriyama und Fukushima gemessen, es waren sehr oft 1,5 bis 2 ”SV/h (= 13,14 bis 17,52mSV/year). Sogar was mich hoch erschreckt hat, war der Wert von 15 ”SV/h (= 131.4mSV/year), den wir am Rand des Grundschulhofes gemessen haben.
Wir sahen im gleichen Augenblick viele kleinen Kinder auf dem Schulhof spielen. Wir waren sprachlos.
4.
Wir sahen, daĂ unzĂ€hlige kleine Kinder in der FrĂ€fektur Fukushima zum Wohnen gezwungen sind und zwar mit dem Propaganda der PrĂ€fektur-und Staatsregierung: „Fukushima ist ĂŒberall sicher fĂŒr alle, auch Kinder und Babys und Schwangere“.
5.
Anstatt die Kinder aus der gefĂ€hrlichen Zone der PrĂ€fektur Fukushima zu evakuieren, lassen die PrĂ€fektur-und Staatsregierung Japans sie dort bleiben, ordnen an, daĂ die Kinder am Hals immer ein SensorgerĂ€t tragen sollen, das jeden Tag die radioaktive Werte als Daten aufnimmt, und nachher sie der zustĂ€ndigen Behörde ĂŒbergeben sollen.
Anstatt das Leben der Kinder zu retten, missbrauchen die PrÀfektur-und Staatsregierung Japans sie als Versuchskaninchen.
6.
In der PrĂ€fektur Fukushima sind inzwischen unzĂ€hlige groĂe PlastiksĂ€cke voll ausgestopft mit kontaminierten TrĂŒmmern, Erdmassen, Gras usw. usf. ĂŒberall an StraĂenrĂ€ndern, im Garten von HĂ€usern, auf freien PlĂ€zen und und und. Sie sind einfach ĂŒberall liegengelassen auf unbestimmte Zeit. Denn die PlĂ€tze, die „vorĂŒbergehende öffentliche SammelplĂ€tze fĂŒr die kontaminierten AbfĂ€lle – auf japanisch: Kari-Okiba“ heiĂen, sind bereits voll.
7.
Die Regierung hat inzwischen schon angefangen, in der PrĂ€fektur Fukushima trotz vieler Proteste von den Bewohnern mehrere neue sogenannte Abfallverbrennungsanlagen als Probemodell zu errichten, um dort diese kontaminierten AbfĂ€lle mit weniger kontaminierten AbfĂ€llen zu mischen und sie somit angeblich bis 8000 Becquerel pro Kg zu verdĂŒnnen und einfach dann verbrennen zu lassen. Das zustĂ€ndige japanische Umweltministerium gibt keine Information darĂŒber, wie dann mit entstandenen und weiterhin radioaktiv strahlenden Aschen passieren soll.
Es ist einfach u n g l a u b l i c h , was im Augenblick in Fukushima geschieht.
Ich habe all diese Verbrechen der Regierung mit meinen eigenen Augen gesehen.
Ich muĂ deswegen unbedingt meine Vortragsreisen fortsetzen, die Welt muĂ es einfach wissen!!!!
Als Anhang schicke ich Ihnen auch noch einige Photos von der Klinik-Fukushima:
Diese Fotobilder stammen aus meinem Besuch am 20. Mai 2013, bei dem ich der Klinik Fukushima Spendengelder aus meiner letzten Vortragsreise im April 2013 insgesamt EUR:2,766.57 (umgetauscht Yen: 343,081.-) persönlich ĂŒberreicht habe. NĂ€mlich diese Klinik-Fukushima, die besonders die gesundheitlich gefĂ€hrdeten Kinder in Fukushima kostenfrei behandelt, wird mit bĂŒrgerlichen Spenden finanziert.
[…] Wie gesagt, ich habe diesmal sehr viel wichtige Informationen, die besonders aus meinem 1wöchigen Aufenthalt in verschiedenen Orten in der PrĂ€fektur Fukushima stammen. Und daher lege ich einen groĂen Wert darauf, auch interessierte Freundinnen und Freunde in Ihrer Gegend ĂŒber die aktuellen Lagen in Fukushima persönlich zu informieren.
Ich darf Ihnen auch folgende Videofilme in Youtube ĂŒber meine Anti-Atom-AktivitĂ€ten vorstellen:
Meine Pressekonferenz in Fukushima (mit deutschem Untertitel)
http://www.youtube.com/watch?v=VI4v7Nh0DBI
Mein Vortrag in Langen, Deutschland:
http://www.youtube.com/watch?v=-hqwKyx7iXQ
Mein Vortrag in Strasbourg, Frankreich (deutsch mit Ăbersetzung):
http://www.youtube.com/watch?v=k3_18Q9Gqqw
Mein Vortrag in Gronau, Deutschland:
http://www.youtube.com/watch?v=QVFWJr9qqF0
http://www.youtube.com/watch?v=3l5COd0d9JM
http://www.youtube.com/watch?v=LblzroZQ6os
http://www.youtube.com/watch?v=uCvl7KGpVWw
[…]
Viele herzliche GrĂŒĂe
Kazuhiko Kobayashi