Die Welt nach Durban: Jetzt gilt Code RED

erstellt am: 20.12.2011 • von: Daniel • Kategorie(n): Anti-Atom, Energiewende, Klimaschutz

Nach COP 17 erklÀren der World Council for Renewable Energy (WCRE) und EUROSOLAR: Jetzt gilt Code RED

Die Weltklimakonferenz in Durban war das jĂ€he Erwachen aus dem langen TrĂ€umen ĂŒber erfolgreiche Verhandlungen zum Emissionsausstoß. Den Weg mit Erneuerbaren Energien zur Kontrolle der ErderwĂ€rmung zu gehen, duldet keinen weiteren Aufschub.

Die Versuche der Weltgemeinschaft, die explodierenden Treibhausgas-Emissionen in den Griff zu bekommen, sind zum 17. Mal klĂ€glich gescheitert – ein tragisches und doch vorhersehbares Ergebnis. Die GrĂŒnde dafĂŒr waren nur zum Teil der gewohnten Machtpolitik der verschmutzenden LĂ€nder zuzuschreiben, gefangen in einem Wirtschaftsmodell, das kurzfristige Geldgewinne ĂŒber das Überleben der Menschheit stellt.

Der Verhandlungsansatz selbst ist untauglich, denn er orientiert sich an Positionen des kleinsten gemeinsamen Nenners und zielt auf eine indirekte Dimension –CO2-Ă€quivalente Emissionen– die aufgrund ihrer KomplexitĂ€t schwer zu berechnen und ĂŒberwachen ist, anstatt mit direkten Aktionen gegen die Ursache der Verschmutzung vorzugehen. Denn die Verbrennung fossiler EnergietrĂ€ger und die Zerstörung der natĂŒrlichen Vegetationsdecke stellen das eigentliche Problem dar, und nicht der Kohlenstoff, zweithĂ€ufigstes Element im menschlichen Körper und chemische Grundlage aller bekannten Lebensformen.

Der ausschließliche Fokus auf emittierte Treibhausgase begĂŒnstigt nicht nur absurde Lösungen, wie die Abscheidung und Einlagerung von CO2 (CCS), oder gefahrentrĂ€chtige Sackgassen-Technologien wie die Atomkraft, sondern lenkt auch noch ab vom grĂ¶ĂŸten unmittelbaren Risiko fĂŒr die weltweite wirtschaftliche StabilitĂ€t: das gegenwĂ€rtige Erreichen des weltweiten Ölfördermaximums.

Sowohl die Notlage der Armen als auch die Zukunft ihrer eigenen Kinder ignorierend, schienen sich Interessengruppen von Deutschland bis SĂŒdafrika einig, das kohle- und ölbefeuerte globale Energiesystem fortzufĂŒhren. Kohle regiert weiter als schnell wachsende weltweite Stromquelle: hiermit wird die Zukunft von Milliarden Menschen aufs Spiel gesetzt. Denn bekannterweise fĂŒhren fossile EnergietrĂ€ger zur Verarmung des Planeten: Ihre heute noch vorherrschende Nutzung lĂ€hmt lokale Entwicklung und fordert Millionen von Opfern: durch Luftverschmutzung und Wasserverseuchung, Folgen des Klimawandels, Kriege.

Der WCRE und EUROSOLAR erklĂ€ren einen globalen Code RED – die „Renewable Earth Decade“. Es ist der Wettlauf um eine Welt mit vorwiegend erneuerbarer Energiebasis, der bis zum Jahr 2020 auf Hochtouren laufen muss   wenn sich die meisten Menschen, Gemeinden und Nationen der Erde das praktische Ziel der vollstĂ€ndig auf erneuerbare Ressourcen gegrĂŒndeten Energieautonomie gesetzt und deren Verwirklichung in Angriff genommen haben. Die Renewable Earth Decade wird zur globalen Verbreitung dessen, was bereits heute auf privater und lokaler Ebene, in Unternehmen, StĂ€dten und LĂ€ndern in Richtung einer vollstĂ€ndig auf Erneuerbare Energien setzenden Welt geschieht.

Das Jahrzehnt der Renewable Earth Decade muss insbesondere auch Innovationen in nachhaltiger Bodenbewirtschaftung und ökologischer Lebensmittelherstellung beschleunigen: Diese werden dazu beitragen, den tĂ€glichen Anstieg des Überschusses an Treibhausgaskonzentrationen in der ErdatmosphĂ€re durch Verbrennung fossiler EnergietrĂ€ger und Zementherstellung, die Zerstörung von Feuchtgebieten und der natĂŒrlichen Vegetationsdecke nicht nur in Grenzen zu halten, sondern noch in diesem Jahrhundert umzukehren.

Zum Handeln verbleibt ein knappes Jahrzehnt – fĂŒr das, was schon in den vergangenen 25 Jahren hĂ€tte getan werden mĂŒssen. Das ‘Handeln’ umfasst auch Nicht-Handeln, denn fĂŒr unsere gemeinsame Zukunft gilt es, fossile Energie und Uran im Boden zu belassen. Neue massive Kohle-Initiativen sind zu unterlassen. Dazu gehören nicht nur schon im Bau befindliche, unnötige Grosskraftwerke von Moorburg bis Medupi (SĂŒdafrika), sondern die gigantischen neuen Projekte der Terrazid-Klasse.

Einig sind von speziellem Interesse fĂŒr Deutschland, zum Beispiel PlĂ€ne fĂŒr die 7.5 Milliarden australische Dollar schwere ‚China First‘ Mega-Mine in Queenslands Galilee Basin, sowie die mongolische Kokskohlemine bei Tavan Tolgoi, mit Goldman Sachs, Macquarie Bank, BNP Paribas und Deutsche Bank berichtet als involviert in einem erhofften internationalen Börsengang. Code RED hilft diesen Banken, ihr Interesse an der bereits fossil stark belasteten jedoch sonnenreichen Mongolei in einen wirklich zukunftstrĂ€chtigen Börsengang umzuwandeln, erneuerbare IndustriekapazitĂ€t zu entwickeln, und Minen zu schließen.

Quelle: Eurosolar


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