Energiewende Heilbronn Blog
Die Kategorie "KWO Obrigheim" enthält 13 Artikel.
[Aktualisierte Fassung unseres Textes vom 22.4.2013]
Wir haben Argumente gegen den Untersteller/EnBW-Plan, die Obrigheimer Brennelemente nicht vor Ort in Castoren zu lagern, sondern diese Castoren nach Neckarwestheim in das Tunnel-Lager zu stellen, gesammelt:
Es gibt einen einzigen Grund, der dafür sprechen könnte, die Brennelemente von Obrigheim nach Neckarwestheim zu bringen:
Die derzeitige Lagerung im ständig kühlungsbedürftigen Nasslager ist prinzipiell gefährlicher als eine Trockenlagerung in Castoren. Es ist aber bezeichnend, dass dieser einzige Grund weder von der EnBW, noch vom Umweltministerium noch von der Presse erwähnt wird. Denn dann müsste man ja zugeben, dass das bisherige Nebeneinander von Nasslager und Abriss-Arbeiten höchst gefährlich ist und dass die EnBW das Problem mutwillig circa 8 Jahre lang verschleppt hat.
Die tatsächlich als Begründung für die Verschiebung des Atommülls genannten Argumente sind dagegen wertlos und gefährlich. Und eine der größten Gefahren liegt tatsächlich in der Verharmlosung des Mülls und des AKW-Abrisses, die mit der „Scheinlösung“ der Atommüll-Verlagerung und mit dem absurden Slogan der „grünen Wiese“ verbunden sind.
Ist das Lager in Neckarwestheim „vergleichsweise sicher“?
Nein, dafür gibt es keinen Anhaltspunkt. (mehr …)
Die Verbände der Antiatom-Initiativen Obrigheim / Neckarwestheim
Ÿ Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar (BBMN)
Ÿ Initiative AtomErbe Obrigheim
Ÿ AG AtomErbe Neckarwestheim
An alle Bürgermeisterinnen/Bürgermeister entlang der geplanten Transportstrecke
An die Landräte der betroffenen Kreise
mit der Bitte um Weiterleitung an alle Gemeinderäte
mit der Bitte um Weiterleitung an alle Kreisräte
Castortransport auf dem Neckar?
15.07.2016
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Gemeinderäte und Stadträte,
sehr geehrter Herr Landrat, sehr geehrte Damen und Herren Kreisräte,
am 20.06.2016 hat die Firma EnBW in einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass sie in circa fünf Schiffstransporten Castoren mit hochradioaktiven Brennelementen auf dem Neckar von Obrigheim nach Neckarwestheim überführen will. Als Anrainer des Neckars sind die Menschen in Ihrem Einzugsgebiet besonders betroffen.
Um in Obrigheim den Bau eines Castoren-Lagers einzusparen, sollen die Castoren im Neckarwestheimer Zwischenlager zu den bereits vorhandenen eingelagert werden. Es würde eine noch stärkere Konzentration von Atommüll am Standort Neckarwestheim mit seiner ungeeigneten Geologie von Auswaschungen und Hohlräumen bedeuten.
In der Vergangenheit wurde ein Transport auf dem Neckar von der EnBW selbst als zu gefährlich eingestuft. Nun sind die in Obrigheim lagernden Brennelemente dem – wegen hoher Strahlenrisiken sehr fragwürdigen – Billig-Abriss des dortigen Atomkraftwerks im Weg.
Jetzt wirft die EnBW die damaligen Sicherheitsbedenken über Bord.
Transporte von Castoren sind riskant: sie sind unfallträchtig, da Schiffstransporte dieser Art nicht erprobt sind. Die Bergung eines havarierten Castors aus dem Neckar erscheint aussichtslos. Ein besonderes Risiko besteht an den Schleusen. Zudem sind sie ein leichtes Ziel für einen Terroranschlag. Die Zerstörung eines einzigen Castors könnte ganze Landstriche unbewohnbar machen. Ein Transport auf dem Neckar birgt somit unübersehbare Gefahren für die Bevölkerung. Andere Atomtransporte in der Vergangenheit erfolgten regelmäßig ohne ausreichende Information und ohne realen Schutz von Mensch, Natur und Kommunen. (mehr …)
Kehrwoche?
Was beim AKW-Abriss in Baden-Württemberg unter den Teppich gekehrt wird …
Müsst Ihr immer dagegen sein?
oder: Wen kümmert der Abriss von Atomanlagen?
(verfasst am 26.4.2015)
Rückbau von Atomkraftwerken, das klingt gut.
Klingt wie: es wird alles wieder gut, jetzt wird aufgeräumt, und nach dem Kehraus bleibt kein Krümel Atomsorgen mehr übrig. Endlich wird wieder grünes Gras wachsen.
Jahrzehntelang hat von Angst gesteuerte Verdrängung den Betrieb der AKWs überhaupt erst ermöglicht. Mit den Details wollte man sich lieber nicht befassen. Und jetzt führen fast hypnotische Schlagworte wie „Atomausstieg“, „Rückbau“, „Freimessen“ und „Grüne Wiese“ zu einem erleichterten Aufatmen und wieder zu einem Wegschauen. Doch die Realität des AKW-Abrisses ist ebenso schmutzig wie der Betrieb (und der läuft im Nachbar-AKW ohnehin noch weiter). (mehr …)
Gestern urteilte der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim, dass alle Bedenken gegen die Rechtmäßigkeit der vom baden-württembergischen Umweltminister erteilten 2. Abrissgenehmigung für das AKW Obrigheim aus formalrechtlicher Sicht unbedeutend sind.
Das ist ein schwarzer Tag und bahnt die weitere massive Freisetzung von Radioaktivität durch die Abriss- und „Freimess“-Handlungen.
Link: Presseerklärung des Gerichts
Link: Homepage der Initiative AtomErbe Obrigheim
Link: Homepage der AG AtomErbe Neckarwestheim
Peter Reinhardt von der „Heilbronner Stimme“ und dem „Mannheimer Morgen“ schrieb gestern und heute Artikel und Kommentare, die die Problematik und den Prozess völlig verzerrt darstellen.
Hier ein klarstellendes Schreiben an ihn:
Sehr geehrter Herr Reinhardt,
seit langem beobachte ich in Ihren Texten einen sehr schiefen Blickwinkel immer dann, wenn es um Differenzen zwischen Bürgern einerseits und Behörden oder Unternehmen andererseits geht, egal ob das Thema S21, Atomkraft oder anderes ist. Behörden und Unternehmen haben bei Ihnen einen Vertrauensvorschuss, Bürger werden von Ihnen lächerlich gemacht.
Gerade jetzt wieder besonders krass in Ihren beiden Berichten und Kommentaren zum Obrigheim-Abriss-Prozess (Heilbronner Stimme und Mannheimer Morgen).
Behörden und Unternehmen haben durch Geld und Manpower viel mehr Möglichkeiten, Bürger machen alles in Ihrer Freizeit und auf eigene Kosten. Das ist schon eine schlechte Ausgangsposition. Dass Sie aber als Journalist auf die Blenderei des Umweltministeriums herein gefallen sind, ist schon sehr schade. Ich vermisse eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema und könnte Ihnen in den Texten viele Fehler nachweisen. (mehr …)
Einladung zum Vortrag am Mittwoch 29.1.14 in Kirchheim/Neckar.
Beim Abriss von AKWs entstehen Müllberge ungeahnten Ausmaßes. Selbst bei einem kleinen AKW wie Obrigheim muss man mit ca. 300.000 Tonnen Bauschutt, Maschinen, Arbeitsmaterialien usw. rechnen, die alle mehr oder weniger Strahlung enthalten oder zumindest kontaminiert sein können.
Das wenigste von diesem Müll kommt auf Deponien, vieles soll „freigemessen“ werden und sogar als Baumaterial, Metallrecycling u.ä. wieder verwendet werden, ohne dass der Verbleib nachbeobachtet wird. Alles nach dem Motto: immer noch ein bisschen mehr Strahlung, das macht doch nichts. Die Kombination von Grenzwert-Konzept und „Freimessen“ ist aber sehr ungesund.
In Obrigheim läuft der Abriss schon auf vollen Touren, in Neckarwestheim beim Block 1 ebenfalls, dort aber noch ganz ohne Genehmigung (sogenannte Nachbetriebsphase). Es herrscht das Prinzip Vertuschung, die Menschen sollen nicht erfahren, dass nach und nach jeder seine Portion Atommüll abbekommt.
Dagegen wollen wir uns wehren.
Wichtige Infos und Diskussionen gibt es am Mittwoch 29.1.14 ab 19:30 Uhr in Kirchheim/Neckar in der alten Schule (Besigheimer Straße 7, EG, Raum 12/13, leicht vom Bahnhof zu erreichen. Zugang auch über Rathausstr. neben Nr. 10).
Dort stellt sich die neu gegründete AG AtomErbe Neckarwestheim vor und wir hören einen Vortrag des Physikers und unabhängigen Strahlenexperten Wolfgang Neumann.
Homepage mit weiteren Infos: www.AtomErbe-Neckarwestheim.de
Kommt zahlreich!
Franz schreibt dazu:
Ihr wisst von den aktuellen Genehmigungsverfahren zum Atomerbe des AKW Obrigheim.
Jetzt wo sich beim Abriss zeigt, welch ein gefährlicher Müllberg in den Jahrzehnten entstanden ist, ist die Devise: möglichst schnell aus den Augen damit („Aktion Radioaktivität unter den Teppich kehren“).
Also: ab auf die Hausmülldeponien, ab in den Neckar, den Rest in Containern und Kisten konzeptlos zwischengelagert, und alles mit möglichst wenig Aufsehen…
Konkret gibt es derzeit folgende Verfahren: (mehr …)
Die Rechnung kommt am Schluss:
wenn ein AKW stillgelegt wird, dann hinterlässt es nicht nur den hochradioaktiven Müll der Brennelemente in Reaktor und Abklingbecken, in den Castoren im Standortlager und in Gorleben, nicht nur das hochradioaktive Material z.B. in La Hague und Sellafield inklusive der angrenzenden Meere sowie der aus diesen Atomfabriken beschickten russischen Freiluft-Deponien, es hinterlässt nicht nur den Müll des Uranabbaues und der Brennelemente-Produktion und auch nicht nur die über Jahrzehnte hinweg per Abluft und Abwasser verbreiteten strahlenden Stoffe, nicht nur (besonders im Falle Obrigheim) den durch Karlsruhe gegangenen Skandal-Müll in der Asse. Auch nicht nur den schon im laufenden Betrieb „entsorgten“ schwach- und mittelradioaktiven Müll, wie er dann z.B. als „freigemessener“ Sondermüll unter Heilbronn im Salzbergwerk oder an ähnlichen Orten versteckt wurde oder auch einfach noch in Kellern und Lagerräumen des AKWs liegt.
Nein, so ein AKW ist selbst radioaktiver Müll. Strahlende und kontaminierte Anlagen, Werkzeuge, Gebäude. Hunderttausende Tonnen an Material. Wohin damit? (mehr …)
Das baden-württembergische Umweltministerium hat der EnBW Kernkraft GmbH (EnKK) die beantragte 3. Abbaugenehmigung für das stillgelegte Kernkraftwerk in Obrigheim, KWO, erteilt. Da ein erhebliches öffentliches Interesse am weiteren Ab- und Rückbau der Anlage besteht, wurde die sofortige Vollziehung der 3. Abbaugenehmigung angeordnet.
Inhalt des Bescheids ist unter anderem die Freigabe für den Abbau des Reaktordruckbehälter-Unterteils des Kraftwerks sowie des internen Brennelemente-Lagerbeckens im Reaktorgebäude.
Die 3. AG ergänzt die 2008 und 2011 erteilten Stilllegungs- und Abbaugenehmigungen, die weiterhin gelten.
Für die Genehmigung der weiteren Abbauschritte waren weder eine Umweltverträglichkeitsprüfung noch eine förmliche Öffentlichkeitsbeteiligung nötig. Um der Bevölkerung dennoch ein Forum zur Mitsprache und zur Artikulierung ihrer Sorgen und Fragen zu geben, hatten das Umweltministerium und KWO gemeinsam im Juli 2012 eine freiwillige Informationsveranstaltung angeboten. Die während und im Anschluss der Veranstaltung gestellten Fragen wurden umfassend beantwortet, Aspekte, die nicht bereits im Genehmigungsverfahren behandelt worden wären, haben sich dabei nicht ergeben. Die Informationsveranstaltung ist im Internet auf den Seiten des Umweltministeriums Baden-Württemberg dokumentiert.
http://www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/95181/
Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
Hervorhebungen durch den Autor
Die Initiative AtomErbe Obrigheim kritisiert das Bürgerbeteiligungs-feindliche Vorgehen nur mit Schein-Beteiligung ohne rechtliche Bindung und klagt bereits gegen die 2. Abbaugenehmigung.
Mehr Informationen und Spendenkonto:
www.atomerbe-obrigheim.de
Wir haben Argumente gegen den Untersteller/EnBW-Plan, die Obrigheimer Brennelemente nicht vor Ort in Castoren zu lagern, sondern diese Castoren nach Neckarwestheim in das Tunnel-Lager zu stellen, gesammelt:
Es gibt einen einzigen Grund, der dafür sprechen könnte, die Brennelemente von Obrigheim nach Neckarwestheim zu bringen:
Die derzeitige Lagerung im ständig kühlungsbedürftigen Nasslager ist prinzipiell gefährlicher als eine Trockenlagerung in Castoren. Es ist aber bezeichnend, dass dieser einzige Grund weder von der EnBW, noch vom Umweltministerium noch von der Presse erwähnt wird. Denn dann müsste man ja zugeben, dass das bisherige Nebeneinander von Nasslager und Abriss-Arbeiten höchst gefährlich ist.
Die tatsächlich als Begründung für die Verschiebung des Atommülls genannten Argumente sind dagegen wertlos und gefährlich. Und eine der größten Gefahren liegt tatsächlich in der Verharmlosung des Mülls und des AKW-Abrisses, auch wenn z.B. Herr Bosch in seinem Kommentar in der Heilbronner Stimme am 18.04.2013 diese Überlegung ins Lächerliche zieht.
Ist das Lager in Neckarwestheim „vergleichsweise sicher“?
Nein, dafür gibt es keinen Anhaltspunkt. (mehr …)
Im Vorfeld der am Donnerstag, 18. April 2013 stattfindenden Informationskommission Neckarwestheim (www.infokommission-gkn.de), wo das Thema „Obrigheimer Atommüll nach Neckarwestheim“ auf der Tagesordnung steht und angesichts des Bund-Länder-Endlagerkompromisses, der einen eventuellen Atomtransport von La Hague nach Neckarwestheim zur Folge haben könnte, erklärt der Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar e.V. (BBMN):
Solange der Block II in Neckarwestheim noch läuft und dort jedes Jahr circa drei CASTOR-Behälter voll mit hochgefährlichem Atommüll produziert werden, lehnen wir Atomkraftgegner jede Art von Transporten in das unterirdische Zwischenlager in Neckarwestheim ab. Hiermit wird suggeriert, die Atommüllproblematik sei bewältigbar, tatsächlich wird das Problem nur verschoben.
Die Politik handelt mit der Endlagersuche an einem Punkt, wo kein Zeitdruck besteht. Beim Jahrtausendproblem Atommüllentsorgung kommt es auf wenige Jahre nicht an.
Bei der Frage des Weiterbetriebs kommt es aber auf den Faktor Zeit an. (mehr …)
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