Nachbewertung von Unterlagen durch das Physikerbüro Bremen zu drei Ereignissen im Kernkraftwerk Philippsburg 2 in den Jahren 2009 und 2010

erstellt am: 11.04.2013 • von: Daniel • Kategorie(n): KKP Philippsburg, meldepflichtige Ereignisse KKP 2

Das baden-württembergische Umweltministerium hat heute (11.04.) eine ergänzende Stellungnahme des Physikerbüros Bremen, PhB, veröffentlicht, mit der zusätzliche Unterlagen zur Aufarbeitung von drei Ereignissen im Kernkraftwerk Philippsburg 2 in den Jahren 2009 und 2010 bewertet werden. Die Unterlagen, unter anderem Stellungnahmen des TÜV Süd und eine Ereignisanalyse des Betreibers, der EnBW Kernkraft GmbH, ENKK, waren den Experten vom PhB nachträglich zur Begutachtung vorgelegt worden, nachdem ihre sicherheitstechnische Bewertung der Ereignisse bereits erfolgt war.

Trotz neuer Erkenntnisse – etwa zum Einsatz von Fremdpersonal im Zusammenhang mit dem Wasserverlust aus dem Brennelementlagerbecken oder zu Widersprüchen innerhalb der EnKK bei der Beurteilung der Meldepflicht eines Ereignisses – bleibt das Physikerbüro auch nach der ergänzenden Prüfung bei der sicherheitstechnischen Bewertung der drei Ereignisse.

Dem Hinweis der PhB-Experten auf ein weiteres bisher unbeachtetes und möglicherweise meldepflichtiges Ereignis aus dem Jahr 2010 ist die Atomaufsicht ebenfalls nachgegangen und zu dem Ergebnis gekommen, dass keine versäumte Meldepflicht vorliegt.

Mit der ergänzenden Stellungnahme sehe er die gute und verantwortungsvolle Aufarbeitung der umstrittenen Ereignisse, die die Atomaufsicht im vergangenen Jahr geleistet habe, bestätigt, sagte Umweltminister Franz Untersteller. Sowohl auf Seiten der Betreiber als auch auf Seiten der Aufsicht seien Lehren gezogen worden: „Ich gehe davon aus, dass Fehler wie sie 2009 und 2010 vorgekommen sind, so nicht mehr passieren. Denn sowohl der Betreiber als auch die Atomaufsicht haben seit 2011 umfangreiche Verbesserungen ihrer Arbeit vorgenommen. Für Zweifel an der Atomaufsicht gibt es deshalb keinen Grund!“

Nähere Informationen zu den drei Ereignissen und zu deren Aufarbeitung finden Sie auch auf der Homepage des Umweltministeriums. Dort sind auch die Stellungnahmen des Physikerbüros Bremen eingestellt.
http://www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/81101/

Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg


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