Energiewende Heilbronn Blog
Das dürfte mal wieder ein neuer Rekord gewesen sein. Am Sonntag um 12 Uhr deckten die erneuerbaren Energieträger 68 Prozent des Bedarfs ab. Nicht im windreichen Nordfriesland oder einem bayerischen Sonnendorf, sondern bundesweit. Rund 38 Gigawatt (GW) haben sie zu dieser Zeit zur Verfügung gestellt. Die konventionellen Kraftwerke hingegen nur 28 GW und das, obwohl zur gleichen Zeit 10,8 GW exportiert wurden.
Quelle: Telepolis
Da das natĂĽrlich nur eine Momentaufnahme ist – Nachts scheint die Sonne nicht (zumindest nicht bei uns) und nicht immer haben wir genug Wind – mĂĽssen wir uns fĂĽr eine Analyse, ob bei einem sofortigen Abschalten aller Atomkraftwerke noch jederzeit genug Strom erzeugt werden kann, die in Deutschland verfĂĽgbare Erzeugungskapazität anschauen.
Die Bundesnetzagentur stellt online eine Kraftwerksliste zur VerfĂĽgung. Anika Limbach von Anti-Atom-Bonn hat diese analysiert:
Ein Blick auf die neuen Zahlen und Fakten bestätigt: Wir könnten sofort auf Atomstrom verzichten und gleichzeitig 15 der klimaschädlichsten Kohlemeiler abschalten: (mehr …)
Zum zweiten Jahrestag der von einem Erdbeben ausgelösten Atomkatastrophe vom 11. März 2011 in Japan legt die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW eine quantitative Abschätzung der „Gesundheitlichen Folgen von Fukushima“ vor. Der Report dokumentiert besorgniserregende Befunde, die schon jetzt, nur zwei Jahre nach dem Super-GAU sichtbar werden.
Einige Zahlen aus dem IPPNW-Report:
- 75 Säuglinge sind zusätzlich gestorben (erhöhte Säuglingssterblichkeit)
- 55.592 Kinder allein in der Präfektur Fukushima haben Schilddrüsenzysten und -knoten (Im Gegensatz zu Zysten und Knoten bei Erwachsenen müssen diese bei Kindern als Krebsvorstufen gelten)
- 37.899 – 82.606 Menschen werden voraussichtlich an Krebs erkranken (durch „externe Strahlenbelastung“, nach neueren Erkenntnissen)
- zusätzlich 37.266 Menschen werden voraussichtlich an Krebs erkranken (durch Nahrungsaufnahme, nach neueren Erkenntnissen)
- 17.715 der von Tepco eingesetzten Arbeiter im Jahr 2011 werden schwer erkranken
- Bereits 4.362 fehlende Lebendgeburten 2011
(mehr …)
20.02.2013 Am 08.02.2013 wurde eine wiederkehrende Prüfung am Reaktorschutzsystem des Kernkraftwerks Philippsburg (Block 2) durchgeführt. Dabei wurde fehlerhaft das Einfallen von vier Steuerstäben in den Reaktorkern ausgelöst. Ursache waren erhöhte Widerstände an den Kontaktflächen von Schaltern in den elektrischen Schalteinschüben der Steuerstäbe. Zusammen mit dem vorgesehenen Öffnen eines Schalters bei der Prüfung hat dies zu einer Stromkreisunterbrechung geführt, die das Einfallen der Steuerstäbe ausgelöst hat. Die Funktion des Reaktorschutzes war nicht beeinträchtigt.
Die eingefallenen Steuerstäbe fĂĽhrten zur Absenkung der Reaktorleistung und damit auch der Generatorleistung. (mehr …)
Neckarwestheim II: Befunde an Hartlötverbindungen einer Rohrleitung der lüftungstechnischen Anlage
Baden-WĂĽrttemberg 07.02.2013 Im Kernkraftwerk Neckarwestheim, Block II, wurde am 31. Januar 2013 ein Riss in einer Hartlötverbindung einer Rohrleitung der nukleartechnischen LĂĽftungsanlage im Reaktorhilfsanlagengebäude entdeckt. Bei der darauffolgenden ĂśberprĂĽfung vergleichbarer Hartlötverbindungen dieser Rohrleitung wurden weitere Befunde identifiziert. Bei den Befunden handelt es sich sowohl um Rissanzeigen beziehungsweise Risse im Bereich der Hartlötverbindung als auch um Wand-dickenschwächungen beziehungsweise in einem Fall um eine wanddurchdringende Korrosionsstelle neben der Hartlötverbindung der Rohrleitung. Da die Rohrleitung teilweise säurehaltige, warme und feuchte Abluft von Komponenten fĂĽhrt, ist derzeit von Korrosion als Schadensursache auszugehen. (mehr …)
Philippsburg 2: Nicht dokumentierter Motoranschlusskasten an den Pumpenmotoren der Nach- und ZwischenkĂĽhlpumpen
Baden-WĂĽrttemberg 05.02.2013 Im Zuge einer Dokumentenrecherche wurde am 29. Januar 2013 im Kernkraftwerk Philippsburg Block 2 festgestellt, dass an den Pumpenmotoren der Nach- und ZwischenkĂĽhlpumpen die Montage eines zweiten Motoranschlusskastens nicht dokumentiert wurde. Die Motoren besaĂźen ursprĂĽnglich nur einen Motoranschlusskasten. Dieser war je nach Einbauplatz jeweils links oder rechts montiert. Es ist konstruktiv vorgesehen den Motor mit zwei Anschlusskästen auszurĂĽsten. Im Zuge eines rollierenden Austausches zwischen 1992 und 2000 wurde jeweils ein zweiter Motoranschlusskasten mit AnschlĂĽssen montiert, obwohl dies in der Spezifikation nicht vorgesehen war. (mehr …)
Herr Intemann von der Heilbronner Stimme kommentiert am 4.2.13 das Polittheater um Strompreis, Energiewende und Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und um Umweltminster Altmaiers Vorschläge fĂĽr eine angebliche „Strompreisbremse“ mit der Ăśberschrift „Desaster“ und fordert ein „Machtwort“ der Kanzlerin.
Sein Kommentar steht exemplarisch dafĂĽr, wie manche Medien unkritisch die Lobby-gesteuerte Energiepolitik des Bundes fĂĽr bare MĂĽnze nehmen und deren falsche Botschaften weiter tragen. Immerhin bittet er am Ende des Kommentars um die Meinung der Leser/innen.
Deshalb schrieb ich ihm die folgende E-Mail:
„Sehr geehrter Herr Intemann,
ich sage es direkt: Ihr Kommentar heute auf Seite 1 erschreckt mich, ebenso der dpa-Artikel unten auf der selben Seite zu den Plänen von Herrn Altmaier.
Warum?
Sie habe offensichtlich wichtige Teile der jahrelangen Diskussion zum EEG ĂĽberhaupt nicht registriert. (mehr …)
Neckarwestheim II: Befund an einer Batteriezelle
Einstufung: Meldekategorie N – Normalmeldung
Baden-WĂĽrttemberg 31.01.2013 Bei einer wiederkehrenden PrĂĽfung im Kernkraftwerk Neckarwestheim Block II wurde am 23. Januar 2013 festgestellt, dass sich ein VerbindungsstĂĽck, eine sogenannte SatzbrĂĽcke, in einer Batteriezelle abgelöst und verschoben hatte. (mehr …)
Abschlussbericht zu drei meldepflichtigen Ereignissen im Kernkraftwerk Philippsburg in den Jahren 2009 und 2010
Interne Arbeitsgruppe macht Vorschläge zur Optimierung der Atomaufsicht
Baden-Württemberg 29.01.2013 Umweltminister Franz Untersteller: „Der jetzt vorliegende Abschlussbericht zeigt, dass wir unsere Verantwortung als Atomaufsichtsbehörde ernst nehmen und aus Fehlern in der Vergangenheit Lehren ziehen.“
Das Umweltministerium hat heute seinen Abschlussbericht zur Aufarbeitung von drei meldepflichtigen Ereignissen in den Jahren 2009 und 2010 vorgelegt. Damals war es im Kernkraftwerk Philippsburg 2 zu drei Ereignissen gekommen, die der Ă–ffentlichkeit – in einem Fall auch der Atomaufsicht – erst durch ein anonymes Schreiben bekannt wurden. Umweltminister Franz Untersteller hatte das im Herbst 2011 zum Anlass genommen, Prozesse und Verfahrensabläufe sowohl beim Betreiber, der EnBW, als auch bei der Atomaufsicht des Landes hinterfragen zu lassen. (mehr …)
In Deutschland laufen noch neun Atomkraftwerke, die jeden Tag älter und störanfälliger werden. Sechs davon – so der Plan – werden erst zum Jahr 2022 abgeschaltet, drei am Anfang, drei am Ende – so auch Neckarwestheim 2 erst am 31.12.2022.
Dieses Jahr im Herbst sind Bundestagswahlen und die kommende Regierung muss darüber entscheiden, wie es atompolitisch weitergeht. Nach derzeitigem Stand würde in der nächsten Legislaturperiode nur ein einziger Reaktor stillgelegt, nämlich Ende 2015 das bayerische AKW Grafenrheinfeld.
Und das nennt sich dann Atomausstieg. (mehr …)
• Neuere Einträge »