Energiewende Heilbronn Blog
Die Kategorie "Fukushima" enthält 24 Artikel.
Herr Kazuhiko Kobayashi hat auf seinen Vortragsreisen durch Europa bereits zwei Mail in Heilbronn gesprochen und von der Situation in Japan seit Beginn der Katastrophe von Fukushima berichtet, besonders auch von der sehr schweren Lage der aus der Region Fukushima geflĂŒchteten MĂŒtter mit ihren Kindern. Er sammelt weiterhin Spenden zur UnterstĂŒtzung von Hilfsprojekten fĂŒr diese Betroffenen.
Wir dokumentieren seinen aktuellen Rundbrief anlĂ€sslich des 6. Fukushima-Jahrestages. Eine englische Fassung ist ebenfalls verfĂŒgbar. Bei Interesse können wir Kontakt zu ihm herstellen. Bitte beachten Sie unten die Kontodaten fĂŒr Ihre Spende.
„Rundschreiben zum 6. Jahrestag Fukushima
Liebe Freundinnen und Freunde,
es ist wieder der Monat MĂ€rz gekommen und wir stehen kurz vor dem 6. Jahrestag des Fukushima-SuperGAUs.
Am 11. MĂ€rz 2011 ĂŒberfiel ein groĂes Erdbeben mit der StĂ€rke (Magnitude) Mw9.0 das Nordostgebiet Japans, dessen Epizentrum 70km östlich von der Stadt Sendai im Pazifik lag, zerstörte viele StĂ€dte und der Tsunami riss mit seiner Urgewalt unzĂ€hlige HĂ€user und Menschen tief ins Meer mit. Aber noch die zweite Katastrophe begann bereits am darauf folgenden Tag. Diese Naturgewalt hat schlieĂlich am 12. MĂ€rz den ersten Reaktor des FUKUSHIMA-DAIICHI-Atomkraftwerks, am 14. den dritten und am 15. den vierten jeweils zur Explosion gefĂŒhrt. Infolgedessen wurde neben allen anderen radioaktiven Nukliden z.B. mehr als 300fach radioaktives Caesium als bei dem Atombombenabwurf in Hiroshima in die Luft, in die Erde und ins Meer geschleudert. Aber damit ist es noch lange nicht beendet. Seit der Katastrophe setzt sich die radioaktive Verseuchung ununterbrochen fort, nicht bis heute oder morgen, sondern 10 Jahre, 20 Jahre, 50 Jahre, 100 Jahre und noch weiter. (mehr …)
Einen Schutz vor den Folgen eines Super-GAUs gibt es nicht. Entsprechende „KatastrophenschutzplĂ€ne“ sollen nur den Anschein geben, es sei alles unter Kontrolle. Es erinnert an „des Kaisers neue Kleider“: Jeder sieht, der Kaiser ist nackt, aber alle tun so, als sei alles in Ordnung. Konkret: Jeder weiĂ, dass entweder ein wirksamer Katastrophenschutz bestehen muss, oder dass jede Minute Weiterbetrieb eines AKWs verantwortungslos ist. Aber alle tun so, als wĂŒrden Grenzwerte, Radien, Zonen und viel Papier und Fantasie einen Betrieb der AKWs rechtfertigen.
Eine neue Runde in diesem Spiel gibt es heute, wenn die „Strahlenschutzkommission“ ihre aktuellen Regeln beschlieĂt und dabei eigentlich klar eingesteht, dass der Schutz der Bevölkerung nur eine Fiktion ist.
.ausgestrahlt hat dazu eine treffende PresseerklÀrung erarbeitet:
„AKW-Katastrophenschutz in der ZwickmĂŒhle“
Info-Tipp:
FlĂŒgel-TV hat den Vortrag von Reinhold Thiel (IPPNW) zum Thema Atomare UnfĂ€lle und Katastrophenschutz aufgezeichnet (Ludwigsburg, 16.01.2014).
Der Vortrag kann hier in drei Teilen angeschaut werden:
Atomare UnfÀlle: Die offizielle Katastrophenschutz-Planung
Atomare UnfÀlle: Tschernobyl und Fukushima lehren uns
Atomare UnfÀlle: Was kommt aus uns zu?
Bild oben: Karte der gemeldeten Luftballons bei der Störfall-Aktion am 16.11.2013
Bei der Demonstration in Neckarwestheim am 9.3.14 anlĂ€sslich des 3. Fukushima-Jahrestages berichten wie schon im Vorjahr japanische GĂ€ste und es wurden GruĂ- und SolidaritĂ€tsbotschaften ausgestauscht, zwischen der Antiatom-Bewegung in Kyoto und den Antiatom-Initiativen rund um Neckarwestheim.
Die GĂ€ste aus Japan waren:
Frau Mako Oshidori und Herr Ken Oshidori
sowie Herr Prof. Detlev Schauwecker.
Weitere Infos hier: http://www.endlich-abschalten.de/programm
Die GruĂbotschaften wurden vorgetragen von Frau Tomoko Arai.
Die Texte der GruĂbotschaften können auf japanisch und auf deutsch hier gelesen werden:
http://www.endlich-abschalten.de/solidaritaet-d-jpn
Die Ansprache von Frau Mako Oshidori und die GruĂbotschaften stehen im Mittelpunkt einer Video-Dokumentation von Volker Teichert, die sich auf die deutsch-japanische SolidaritĂ€t anlĂ€sslich der Demonstrationen in Kyoto am 8.3.14 und in Neckarwestheim am 9.3.14 konzentriert. Link zu diesem Video (25 min):
(http://www.youtube.com/watch?v=bFzRWDZit2k)
(hier weitere Videos zur Demonstration)
Die GruĂbotschaft aus Kyoto wurde in deutscher Ăbersetzung auch als Flyer verteilt, dieser kann hier herunter geladen werden: (mehr …)
RĂŒckblick, Dokumentation und Medienecho zur Demonstration in Neckarwestheim anlĂ€sslich des 3. Jahrestages des Beginns der Fukushima-Katastrophe sind sehr bunt und interessant. Der Demonstrationszug, die Aktionen entlang des Weges, die Kundgebung sind ebenso in Bild und Ton festgehalten wie die Stimmung und die InfostĂ€nde. Reden, Berichte und SolidaritĂ€tserklĂ€rung können nachgehört werden. Ein herzlicher Dank geht an die Aktiven von FlĂŒgel-TV und Cams21 und an Volker Teichert. Ohne sie wĂ€ren viele Informationen und EindrĂŒcke sehr vergĂ€nglich.
Links zu Filmen, Fotos und Medienberichten gibt es auf der Demo-Homepage www.Endlich-abschalten.de und auf der Homepage des AktionsbĂŒndnisses CASTOR-Widerstand Neckarwestheim.
Im Folgenden Links zu den wichtigsten Videos:
FlĂŒgel-TV
Volker Teichert
Demonstrationszug, Teile der Ansprachen, Impressionen
Cams21 / Klangerzeuger
Alle Ansprachen
Flyer – Einladung zum Vortrag von Herrn Kobayashi am 30.11.2013 (pdf)
Japan und die Atompolitik, die ĂŒber die Leichen geht!
Zu den jĂŒngsten Lecks-Ereignissen um Fukushima (mehr …)
[…] ab 13.Mai war ich mit einem deutschen freien Journalisten aus Wendland auf einer 18tĂ€gigen Reportagereise in Japan.
[…] Wir haben wĂ€hrend unserer gemeinsamen Reise in Japan zahlreiche Opfer (Zeitzeugen) in Hiroshima und Fukushima interviewt, aber auch Ărzte, Wissenschaftler, Journalisten, KĂŒnstler usw.
Was mich aber besonders erschrocken hat, sind die aktuellen Messwerte in Fukushima.
Wir waren in zahlreichen Orten in der PrÀfektur Fukushima, nÀmlich in den StÀdten wie Kooriyama, Fukushima, Namie-cho, Soma, Minami-Soma, Iwaki usw.
1. Manipulation
Es waren viele von der Regierungsseite aufgestellte MessgerĂ€te mit den Displays, sogenannte Monitoring Posts. Und um diese MessgerĂ€te herum war es immer sorgfĂ€ltig dekontaminiert. Daher zeigten sie natĂŒrlich niedrigere Messwerte als Durchschnittswerte.
2. Manipulation
Mein deutscher mitreisender Journalist hatte ein sehr exakt arbeitendes MessgerĂ€t und hatte RadioaktivitĂ€t auch in unmittelbarer NĂ€he von diesen „Monitoring Posts“ gemessen. Die von uns gemessenen Messdaten waren immer weit höher als solche in dem Display von ihnen. Er war frĂŒher in PC-Branche tĂ€tig und meinte, alle Software-Programme von den MessgerĂ€ten mĂŒssen vorher so programmiert worden sein, daĂ die gemessenen Werte immer um bestimmte gröĂere Prozente niedriger angezeigt werden.
3.
Wir haben z.B. in verschiedenen Orten in Kooriyama und Fukushima gemessen, es waren sehr oft 1,5 bis 2 ”SV/h (= 13,14 bis 17,52mSV/year). Sogar was mich hoch erschreckt hat, war der Wert von 15 ”SV/h (= 131.4mSV/year), den wir am Rand des Grundschulhofes gemessen haben.
Wir sahen im gleichen Augenblick viele kleinen Kinder auf dem Schulhof spielen. Wir waren sprachlos. (mehr …)
Herr Kazuhiko Kobayashi schreibt aus Japan:
„Liebe Freundinnen und Freunde,
nochmals recht herzlichen Dank fĂŒr Eure groĂartigen SolidaritĂ€tserklĂ€rungen fĂŒr „11.3. Fukushima“!! Es waren insgesamt ca. 450 Emails, die dann mit den japanischen Ăbersetzungen weiter an den Veranstalter „11.3. in Fukushima“ geschickt wurden. Sie wurden von vielen Menschen in Fukushima mit Begeisterung gelesen. Das war der beste Beweis dafĂŒr, wie grenzenlos und fest entschlossen unser Kampf gegen die Atomkraftwerke, AtommĂŒll und auch Kernwaffen ist. Trotz vieler Hindernisse, die von der Regierungsseite in den Weg gelegt wurden, fand der Gedenktag „Fukushima 11.3.“ in vielen Regionen in Japan statt, der die Menschen dazu aufrief, die unzĂ€hligen, leidenden Menschen zu unterstĂŒtzen und alle nicht verantwortbaren und höchst menschenverachtenden Atomkraftwerke und Kernwaffen aus der Welt zu schaffen.
Die Veranstaltung des Gedenktages „11.3. in Fukushima“ ist unter folgender Youtube-Adresse mit deutscher Ăbersetzung zu sehen:
http://youtu.be/PpVp4hABecQ
(mehr …)
Wie wĂŒrde wohl Ihr Vorgarten aussehen, wenn Sie ab heute die nĂ€chsten 2 Jahre nichts mehr darin tun wĂŒrden?
Oder wenn 2 Jahre lang niemand mehr zu MC Donalds gehen wĂŒrde?
Wenn alle Heilbronner heute Heilbron verlassen mĂŒssten – wie wĂŒrde unsere Stadt in 2 Jahren aussehen?
Durch eine solche Stadt kann man seit neuestem bei Google Street View mit der Maus fahren:
Googles Street-View-Dienst zeigt nun auch Einblicke ins Sperrgebiet rund um das vor zwei Jahren havarierte Atomkraftwerk Fukushima. Dabei handelt es sich um Bilder aus der Kleinstadt Namie-machi und der Umgebung, wie der Eintrag im offiziellen Google-Blog erlĂ€utert. Der Eintrag stammt von Tamotsu Baba, dem BĂŒrgermeister der Stadt, auf den offenbar auch die Initiative dazu zurĂŒckgeht. Quelle: Heise.de
Auf der Google-Maps-Seite kann man mit den Pfeiltasten auf der Tastatur, mit der Maus (Dppelklick) oder indem man das kleine gelbe MĂ€nnchen auf der Karte unten rechts verschiebt durch das Sperrgebiet rund um Fukushima Daiichi navigieren.
Tamotsu Baba schreibt: (mehr …)
Zum zweiten Jahrestag der von einem Erdbeben ausgelösten Atomkatastrophe vom 11. MĂ€rz 2011 in Japan legt die atomkritische Ărzteorganisation IPPNW eine quantitative AbschĂ€tzung der âGesundheitlichen Folgen von Fukushimaâ vor. Der Report dokumentiert besorgniserregende Befunde, die schon jetzt, nur zwei Jahre nach dem Super-GAU sichtbar werden.
Einige Zahlen aus dem IPPNW-Report:
- 75 SÀuglinge sind zusÀtzlich gestorben (erhöhte SÀuglingssterblichkeit)
- 55.592 Kinder allein in der PrĂ€fektur Fukushima haben SchilddrĂŒsenzysten und -knoten (Im Gegensatz zu Zysten und Knoten bei Erwachsenen mĂŒssen diese bei Kindern als Krebsvorstufen gelten)
- 37.899 – 82.606 Menschen werden voraussichtlich an Krebs erkranken (durch „externe Strahlenbelastung“, nach neueren Erkenntnissen)
- zusÀtzlich 37.266 Menschen werden voraussichtlich an Krebs erkranken (durch Nahrungsaufnahme, nach neueren Erkenntnissen)
- 17.715 der von Tepco eingesetzten Arbeiter im Jahr 2011 werden schwer erkranken
- Bereits 4.362 fehlende Lebendgeburten 2011
(mehr …)
In Deutschland laufen noch neun Atomkraftwerke, die jeden Tag Ă€lter und störanfĂ€lliger werden. Sechs davon â so der Plan â werden erst zum Jahr 2022 abgeschaltet, drei am Anfang, drei am Ende â so auch Neckarwestheim 2 erst am 31.12.2022.
Dieses Jahr im Herbst sind Bundestagswahlen und die kommende Regierung muss darĂŒber entscheiden, wie es atompolitisch weitergeht. Nach derzeitigem Stand wĂŒrde in der nĂ€chsten Legislaturperiode nur ein einziger Reaktor stillgelegt, nĂ€mlich Ende 2015 das bayerische AKW Grafenrheinfeld.
Und das nennt sich dann Atomausstieg. (mehr …)
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