Energiewende Heilbronn Blog
Rösler hat sich durchgesetzt und zum 9. März soll die PV-Einspeisevergütung um bis zu 30% massiv zusammengestrichen werden. Diese Einigung haben Bundeswirtschaftsminister Rösler und Bundesumweltminister Röttgen heute in Berlin bekannt gegeben. Damit überrtreffen die Minister noch die schlimmsten Befürchtungen und planen das Ende der Energiewende ausgerechnet für den 9. März: 2 Tage vor dem Fukushima-Jahrestag! (www.endlich-abschalten.de) Heute fanden erste Proteste von Mitarbeitern bei Photovoltaik-Unternehmen statt (z.B. bei Kaco in Neckarsulm).
Die Kürzungs-Pläne im einzelnen findet man z.B. hier: photovoltaik-guide.de
Abgesehen von der Stärke der Kürzungen wurde heute auch jegliche Planungssicherheit erneut zerstört: Viele Projekte müssen jetzt gestoppt werden da sich Unternehmen und Privathaushalte auf eine Kürzung zum 1.4. eingestellt hatten. Jetzt sind sämtliche Kalkulationen Makulatur.
- Eine Sammlung von Reaktionen von verschiedenen Seiten zu diesem Kahlschlag findet sich in diesem Artikel.
Wie extrem diese Kürzung ist zeigt diese Grafik: (mehr …)
Am 15.02.2010 erschien in der Heilbronner Stimme eine Sonderseite über den Arbeitsbereich von erster Bürgermeisterin M. Heidler. Über die Zeitung erfuhren die Leser der Druckausgabe rudimentär den aktuellen Stand des Vergabeprozesses für Strom und Gas. (Artikel „Vier Versorger wollen das Stromnetz“).
In der Online-Ausgabe sucht man allerdings vergeblich nach einem entsprechenden Artikel.
Bedauerlich, dass die Informationen über dieses für die Bürger äußerst wichtigen Thema auf diese Art nur an einen Teil der Heilbronner Bürger (die Leser der Heilbronner Stimme) gerichtet werden.
Offensichtlich fühlen sich die Verantwortlichen in der Verwaltung weiter nicht verpflichtet, die Bürger nachhaltig auf anderem Wege (Beispielsweise über die Internetseiten der Stadt) informiert zu halten oder gar in den Entscheidungsprozess einzubinden.
Aber es ist nicht nur der Mangel an Transparenz und Beteiligung – es werden auch, unvollständige, fehlerhafte Informationen gestreut.
Erste Bürgermeisterin M. Heidler äußert sich auf den Rückkauf des Stromnetzes angesprochen:
„Was soll die Stadt denn noch alles leisten? Wir wollen die Bundesgartenschau, den Neckarbogen – und dann sollen wir auch noch das Stromnetz erwerben. Wo sollen die Millionen herkommen?“ (mehr …)
Einstufung: Meldekategorie N (Normalmeldung)
Nach internationaler Bewertungsskala INES „Stufe 0“ – Ereignis hat keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung (mehr …)
Engpass im Rekordwinter? Von wegen. Deutschland exportiert Strom, während er im Atomland Frankreich wegen der vielen Elektroheizungen knapp wird.
Solche Tage galten immer als die Nagelprobe für die Energiewende: Es ist kalt, der Stromverbrauch ist hoch, und der Wind bläst kaum. Gleichwohl erweist sich das deutsche Stromnetz derzeit als stabil. „Keine Probleme“, hieß es am Freitag übereinstimmend von der Bundesnetzagentur wie auch den Ãœbertragungsnetzbetreibern. Und zum Wochenende, wenn die Nachfrage nach Strom spürbar abnimmt, entspannt sich die Situation in der Regel ohnehin.
Weder über außergewöhnliche Netzengpässe noch über einen Mangel an Erzeugungskapazitäten konnte die deutsche Stromwirtschaft klagen. Im Gegenteil: Deutschland versorgte gar noch Nachbarländer mit. Selbst in den um diese Jahreszeit kritischsten Stunden von 8 bis 9 Uhr und von 18 bis 19 Uhr exportierte Deutschland per saldo Strom. Am Freitagmorgen etwa betrug der Exportüberschuss 4.000 bis 5.000 Megawatt – das entspricht der Leistung von drei bis vier Atomkraftwerken.
„Im Moment erleben wir eine Situation, die im Vorfeld immer als potenziell kritisch bezeichnet wurde“, sagte eine Sprecherin des Ãœbertragungsnetzbetreibers Tennet. Die gesamte Stromnachfrage in Deutschland war am Freitagmittag mit rund 70.000 Megawatt hoch, der Wind jedoch lieferte gleichzeitig weniger als 2.000 Megawatt.
Und doch sei die Situation gut beherrschbar, hieß es bei Tennet, zumindest solange es keine größeren ungeplanten Kraftwerksausfälle gebe. Die von der Netzagentur im Zuge des Atomausstiegs festgelegten Reservekraftwerke habe man noch nicht aktivieren müssen.
Entspannte Transport-Netze
Ähnlich entspannt sieht auch die Transportnetze-Sparte der EnBW die gegenwärtige Netzsituation, die „im Rahmen der jahreszeitlichen Erwartungen“ liege. Die Systemsicherheit sei „bisher zu jedem Zeitpunkt gewährleistet“ gewesen und dies werde „auf Basis der vorliegenden Prognosen auch für die nächsten Tage erwartet“.
Artikel auf taz.de weiterlesen
Vor dem Hintergrund der Kostendebatte um das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wird immer deutlicher, wie die Politik Mehrkosten ganz gezielt herbeigeführt hat, nur um dann die Konsequenzen der eigenen verfehlten Politik den Erneuerbaren Energien und insbesondere der Solarenergie zur Last zu legen. Dies ist ein durchschaubares Manöver, um die Akzeptanz für die Energiewende in der Bevölkerung zu untergraben und den Stromkonzernen neue Einnahmen zu verschaffen. Ganz bewusst hat man dafür gesorgt, dass die EEG-Umlage auf weniger Schultern verteilt wird, und verweist dann auf die gestiegenen Kosten. Dass dieses Vorgehen Methode hat, zeigt sich aber auch an der sogenannten Marktprämie, mit der vorgeblich sowohl die Marktintegration der Erneuerbaren Energien wie auch die lastgerechte Einspeisung der Erneuerbaren Energien gefördert werden soll.
Dabei ist seit Jahren bekannt, dass dieser Mechanismus ausschließlich zu hohen Mitnahmeeffekten in dreistelliger Millionenhöhe ohne vorzeigbaren Nutzen führt. Jeden Tag entstehen nun durch die Marktprämie Mehrkosten von 1-2 Millionen Euro, voraussichtlich über 500 Millionen Euro allein in diesem Jahr. Schon jetzt ist aber klar, dass die Marktprämie nicht zur Einrichtung von regenerativen Verbundkraftwerken, bei denen fluktuierende Erzeuger wie Wind- und Solarkraftwerke mit dynamisch regelbaren Formen wie Biogas und Wasserkraft vernetzt werden, oder zum Bau von neuen Stromspeicher führen wird. Auch die Stromnetze werden nicht entlastet.
Die Summen, die für die Marktprämie verschwendet werden, liegen unsinnigerweise höher als die Mittel, die Wirtschaft- und Umweltministerium bis 2014 im Rahmen der Förderinitiative Energiespeicher bereitstellen, deren Volumen sich nur auf 200 Mio. Euro beläuft. (mehr …)
Am 23. Januar 2012 wurde an einer Aktivitätsmessstelle im Sicherheitskomponentenkühlsystem ein geringfügiger Anstieg der Aktivität beobachtet. Ursache war eine kleine innere Leckage an einem Probenahmekühler. Das Probenahmesystem dient der Entnahme von Kühlmittel aus dem Primärkühlkreislauf zur chemischen Untersuchung. Das Primärkühlmittel muss bei der Entnahme zur Untersuchung abgekühlt werden. Dies ist Aufgabe des betroffenen Probenahmekühlers. (mehr …)
Manuskript für die Pressekonferenz über den radioaktiven Müll in den Salzbergwerken Heilbronn und Bad-Friedrichshall-Kochendorf, 26.1.2012:
„Atomkraft ist ein Verbrechen an der Menschheit. Und wir sitzen in Heilbronn in einem der Brennpunkte.
Ich frage mich, warum muss man den Menschen hier, zusätzlich zu den vier dramatischen Atomgefahren in unmittelbarer Nähe, ohne Not und ohne ehrliche Diskussion eine 5. Atomgefahr hinzufügen? Ich persönlich sehe da auch eine Kontinuität zur traurigen Geschichte als Atombombenstandort.
Die Lagerung von riesigen Mengen radioaktiven Materials 200 m unter Heilbronn und Kochendorf ist vermutlich das kleinste unserer atomaren Probleme hier, aber möglicherweise das am Weitesten in die Zukunft reichende. Heilbronn ist nicht Gorleben oder Morsleben, ist nicht Asse oder Schacht Konrad. Aber beim Verharmlosen, Vertuschen und Beschimpfen der kritischen Öffentlichkeit, da gibt es durchaus Parallelen. (mehr …)
E-Mail von 16.1.2012:
„An das Umweltministerium Baden-Württemberg
Herrn Minister Untersteller und Abt. 3 Kernenergieüberwachung, Strahlenschutz
Sehr geehrter Herr Minister, sehr geehrte Damen und Herren,
der Presse (s.u.) entnehme ich, das baden-württembergische Umweltministerium bescheinige dem Zwischenlager in Neckarwestheim eine „sicherheitstechnisch sehr gute Ausstattung“, weil es unterirdisch angelegt ist.
Offensichtlich ist in Vergessenheit geraten, dass beim Bau des Lagers anderer, und zwar schlechterer, Beton verwendet wurde als laut Genehmigung notwendig gewesen wäre.
Ein Materialprüfer Harald Müller prüfte 2009 die Vorwürfe im Auftrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart und stellte fest, dass die Betonqualität unzureichend sei, mit der Folge, dass der Stahl im Beton vor Ablauf der genehmigten 40 Jahre korrodieren könne, was eine Gefährdung der Standfestigkeit bedeute. Leider wurde das Gutachten nie veröffentlicht, sondern nur in Kernaussagen in der Presse erwähnt, da die Staatsanwaltschaft eine Veröffentlichung absurderweise mit Verweis auf Betriebsgeheimnisse des Lieferanten des fehlerhaften Betons ablehnte. (mehr …)
Pressemitteilung von .ausgestrahlt
„Mit diesem Gesetzentwurf ist kein Atommüll-Konsens möglich“
Atomkraftgegner bieten Unterstützung an, entweder der Regierung oder der Bevölkerung in möglichen Standortregionen.
Zum Gesetzentwurf für ein „Standortauswahlgesetz“ für Atommüll-Endlager erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:
„Was die Bundesregierung da vorlegt, ist absolut enttäuschend. Damit wird es nicht gelingen, einen wirklichen gesellschaftlichen Konsens in der Atommüll-Frage herzustellen. Vorrausetzungen für einen solchen Konsens sind aus unserer Sicht vier Punkte: (mehr …)
Mittags ist die Strom-Nachfrage am größten und früher waren Mittags die Strompreise auch am höchsten – und die 4 Atomkonzerne konnten besonders dann große Gewinne einstreichen. Nur: Mittags scheint die Sonne auch am Meisten. Und da die Photovoltaik die am schnellsten wachsende Erzeugungsform erneuerbarer Energien und die tragende Säule der Energiewende in Bürgerhand ist, sinken jetzt die Strompreise Mittags. Das macht den 4 großen Energiekonzernen in Deutschland Angst.
Und da die FDP anscheinend – statt Wettbewerb und viele Erzeuger (und auch noch vorrangig viele Hunderttausend BürgerInnen…) – lieber die Oligopol-Struktur im Energiesektor zementieren will, setzt Rösler mal wieder zum Schlag gegen die Erneuerbaren Energien an:
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) fordert eine grundlegende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Die Förderung der Erneuerbaren in ihrer jetzigen Form habe sich überlebt, sagte er dem Handelsblatt. „Das sprengt auf Dauer das System und ist nicht zukunftsfähig“, sagte der Minister. Besonders kritisch sieht Rösler die Photovoltaik. Die Ausbaugeschwindigkeit übersteige das wirtschaftlich vernünftige Maß. Zwischen der Höhe der Förderung und dem Beitrag der Photovoltaik zur Stromversorgung bestehe ein „eklatantes Missverhältnis, das mir weder volkswirtschaftlich noch energiewirtschaftlich sinnvoll oder zukunftsfähig erscheint“, sagte er.
[…]
Rösler spricht sich dafür aus, die im  EEG festgeschriebenen festen Einspeisevergütungen aufzugeben. Stattdessen will der Minister die Energieversorger verpflichten, einen bestimmten Teil ihres Stroms aus erneuerbaren Quellen zu liefern. Sie könnten die Erzeugungsform selbst wählen. Dieses Mengenmodell werde einen Effizienzwettbewerb auslösen, sagte Rösler. Quelle: Handelsblatt.de
Nachdem die FDP ihren Lieblings-Konzernen nicht mehr durch Steuergeschenke und Versicherungs-Befreiungen für deren Atomkraftwerke, überhöhte Strompreise durch mangelnden Wettbewerb im Oligopol und Kriege um Rohstoffe unter die Arme greifen kann, werden jetzt neue Wege gesucht…
[Update 16.01.2012] Auch EUROSOLAR hat zu der Frechheit von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) eine Pressemitteilung verfasst:
Klientelpolitik statt Energiepolitik
Die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Rösler zielen in die falsche Richtung. (mehr …)
« Ältere Einträge • Neuere Einträge »